07.11.2012 16:33:31

Aufsichtsrat von Rhön-Klinikum kürt Martin Siebert zum Vorstandschef

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Rhön-Klinikum macht nach den Querelen um die gescheitere Fusion mit Fresenius einen personellen Neuanfang. Der Aufsichtsrat der fränkischen Klinikkette hat erwartungsgemäß Martin Siebert an die Konzernspitze berufen. Er ersetzt den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Pföhler, der das Unternehmen offiziell zum Jahresende verlassen wird.

   Siebert, der als Vertrauter des Aufsichtsratsvorsitzenden Eugen Münch gilt, ist bereits seit Oktober 2012 Vorstandsmitglied des MDAX-Konzerns. Zuvor hatte der Manager die Geschäftsführung der Median Kliniken geleitet und war davor langjähriger Manager bei Asklepios.

   Ende September hatte der Klinikkonzern die Trennung von Konzernchef Pföhler und seinem Finanzvorstand Erik Hamann bekannt gegeben. Das Verhältnis zwischen den beiden Vorständen und Münch galt seit der von Münch betriebenen Übernahme durch Fresenius als zerrüttet. Für Hamann, der das Unternehmen bereits verlassen hat, ist Jens-Peter Neumann in den Vorstand gerückt. Der ehemalige Investmentbanker ist vom Aufsichtsrat in den Vorstand delegiert worden, was laut Gesetz für die Dauer von bis zu einem Jahr möglich ist. Auch er gilt als enger Vertrauter von Münch. Vorstand und Aufsichtsrat erarbeiten derzeit die künftige Unternehmensstrategie.

   Mit Seibert habe das Unternehmen nicht nur einen branchenerfahrenen Experten an Bord holen können, sondern "auch eine Führungspersönlichkeit, die das Unternehmen wieder verstärkt an den medizinischen Spitzenleistungen ausrichten wird und auf diese Weise sicherstellen kann, dass die Rhön-Klinikum AG auch in Zukunft eine maßgebliche Größe im deutschen Gesundheitsmarkt bleiben wird", erklärte Münch nun in einer Mitteilung.

   Das Ruder in Bad Neustadt an der Saale übernimmt Siebert in einer schwierigen Zeit. Erst am Dienstag hatte Rhön-Klinikum erneut eine Gewinnwarnung herausgeben müssen. Hauptsächlich wegen Problemen bei dem größten Sorgenkind dem Universitätsklinikum Giessen-Marburg musste die Prognose für das operative Jahresergebnis um 20 Millionen Euro nach unten korrigiert werden.

   2012 erwartet das Unternehmen nun einen Konzerngewinn von 95 Millionen Euro mit einer Schwankungsbreite von 5 Prozent. Nach dem ersten Halbjahr hatte die Klinikkette ihre Gewinnerwartung schon einmal zurücknehmen müssen - auf damals noch 117 Millionen Euro. Die Umsatzprognose von 2,85 Milliarden Euro plus/minus 2,5 Prozent wurde erneut bestätigt.

   Den Quartalsausweis wird Rhön-Klinikum am Donnerstag veröffentlichen.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@dowjones.com

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   November 07, 2012 10:33 ET (15:33 GMT)

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