17.03.2015 14:18:48

Aufsicht: Hypo-Alpe-Krise keine Existenzbedrohung für deutsche Banken

FRANKFURT/WIEN (dpa-AFX) - Die neuen Turbulenzen um die österreichische Krisenbank Hypo Alpe Adria bedrohen nach Einschätzung der Bundesbank nicht die Existenz deutscher Institute. "Es gibt aus aufsichtsrechtlicher Sicht keine Bestandsgefährdung für ein einziges Institut in Deutschland - egal ob systemrelevant oder nicht systemrelevant", betonte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret am Dienstag bei einer Konferenz in Frankfurt.

Damit wolle er das Problem jedoch nicht kleinreden: "Das ist ein Vorfall, der unerwartet gekommen ist und so auch nicht erwartet werden konnte von den Marktteilnehmern." Die Belastungen für einzelne deutsche Institute seien durchaus erheblich, räumte Dombret ein.

Die Regierung in Wien hatte Anfang März beschlossen, die "Bad Bank" der Hypo Alpe Adria namens Heta abzuwickeln und dabei sämtliche Schuldenzahlungen zu stoppen. Die Düsseldorfer Hypothekenbank, die Ende 2013 Hypo-Papiere im Volumen von 348 Millionen Euro im Bestand hatte, wurde am vergangenen Wochenende vom Einlagensicherungsfonds des privaten Bankenverbandes gerettet.

Die Rochade der Österreicher hatte auch die NordLB und deren Tochter Deutsche Hypo sowie die in der Finanzkrise verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) getroffen.

Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon kritisierte die österreichische Regierung scharf: "Wie kann es sein, dass eine Regierung eines europäischen Kernlandes nun zum zweiten Mal Regeln bricht, die wir uns gemeinsam gegeben haben?" Was im Krisenmanagement in Österreich in den vergangenen zwei Jahren versäumt worden sei, dürften jetzt nicht andere europäische Länder ausbaden müssen./ben/enl/DP/stb

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