Auch Umsatz sinkt |
27.07.2016 13:30:00
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BASF-Aktie unter Druck: Ölpreis und Tauschgeschäft verursachen Gewinneinbruch
Zwar habe sich die Konjunktur im zweiten Quartal 2016 etwas aufgehellt, und es sei etwas mehr Zuversicht im Markt zu spüren gewesen, sagte Bock. Darauf deuteten unter anderem der Ölpreisanstieg und eine leichte Nachfragesteigerung seit Ende März hin. "Nichtsdestotrotz bleibt das gesamtwirtschaftliche Umfeld schwer zu berechnen". Vor allem der Ausgang des Brexit-Referendums habe die Verunsicherung in der Weltwirtschaft verstärkt. "Auch die aktuellen Ereignisse in der Türkei tragen ihren Teil dazu bei."
Von April bis Ende Juni sanken die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 14,48 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter ging um 14 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro zurück, wie BASF am Mittwoch in Ludwigshafen mitteilte.
UMSATZEINBRUCH WEGEN TAUSCHGESCHÄFT
Von April bis Juni sank der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent auf 14,48 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss ging um 14 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro zurück. Der Umsatzrückgang ist zu zwei Dritteln darauf zurückzuführen, dass BASF sein Gashandels- und -speichergeschäft im Zuge eines Tauschs von milliardenschweren Vermögensposten an den russischen Energieriesen Gazprom abgegeben hat. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten sank um 16 Prozent auf 1,70 Milliarden Euro. Damit traf die im Dax notierte Gesellschaft die Erwartungen der Analysten.
Für das Gesamtjahr wird nun ein Umsatzrückgang erwartet. Auch der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn soll um bis zu zehn Prozent sinken. "Unser Ausblick für 2016 bleibt im derzeitigen volatilen und herausfordernden Umfeld ein unverändert anspruchsvolles Ziel", sagte er. Er sei vor allem von der Entwicklung des Ölpreises abhängig. BASF geht davon aus, dass der Preis für ein Barrel der Sorte Brent im Jahresschnitt 40 US-Dollar beträgt.
AKTIEN GEBEN NACH
Die Aktien gaben kurz nach Börsenöffnung in Frankfurt über drei Prozent nach und fielen als zweitschwächster DAX-Wert im Tagestief auf 69,38 Euro. Ein Händler nannte das Zahlenwerk durchwachsen, Analyst Markus Mayer von der Baader Bank schrieb hingegen, die Kennziffern hätten den Erwartungen entsprochen. Die bestätigten Jahresziele des Chemiekonzerns seien wegen der schwächelnden Sparten Agrochemie sowie Öl & Gas jedoch ambitioniert.
Im zweiten Quartal habe es eine "robuste Nachfrage" vor aus der Automobil- und der Bauindustrie gegeben, sagte Bock. BASF konzentriere sich weiter auf Kosteneinsparungen. Die Erwartungen des Konzerns hinsichtlich der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklungen bleiben unverändert. Dass sich der Ausgang des Brexit-Referendums auf das Kundenverhalten auswirke, habe man noch nicht erkennen können.
PFLANZENSCHUTZGESCHÄFT SOLL BEI BASF BLEIBEN
Im Segment Öl und Gas schrumpfte der Umsatz im zweiten Quartal um 83 Prozent auf 617 Millionen Euro. Das lag zum einen an der Abgabe des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts. Wegen des Tauschs fehlten laut BASF im Vergleich zum Vorjahresquartal Umsätze von drei Milliarden Euro. Außerdem drückten die niedrigeren Öl- und Gaspreise den Umsatz. Das Geschäft mit Basis-Chemikalien lief wegen niedriger Verkaufspreise schlechter. Zudem litt das Geschäft in der Agrochemie unter dem schwierigen Marktumfeld in Südamerika. Aber auch Europa habe sich schwächer entwickelt, sagte Bock.
Spekulationen über einen möglichen Verkauf des Pflanzenschutzgeschäfts an den US-Saatgutspezialisten Monsanto wischte Bock vom Tisch. "Ich glaube, wir haben das ziemlich deutlich gemacht, dass unser Pflanzenschutzgeschäft nicht zum Verkauf steht." Erst jüngst waren erneut Spekulationen aufgeflammt, dass der von Bayer umworbene US-Konzern Gespräche mit BASF über eine Kombination der jeweiligen Agrarchemie-Sparten wieder aufgenommen habe. Dabei würden die Amerikaner verschiedene Transaktionen einschließlich der Übernahme des BASF-Geschäfts prüfen, hatte es geheißen .
LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX)
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