Auch Slowakei bekommt weniger Gas aus Russland

   Von Sean Carney

   Die Erdgas-Lieferungen aus Russland werden zunehmend gedrosselt. Nun meldete auch die Slowakei, dass ihr Gasversorger SPP am Donnerstag zehn Prozent geringere Mengen als vertraglich vereinbart erhalten habe. In Polen liegt das Defizit aktuell sogar bei 45 Prozent.

   SPP-Sprecher Peter Bednar sagte, die nicht geplante Reduzierung der Liefermengen aus Russland beeinträchtige die eigenen Kunden derzeit nicht. Die Slowaken wollen auch weiterhin Gas in die Ukraine weiterleiten. Das Land ist von direkten Lieferungen aus Russland abgeschnitten.

   Der polnische Energieversorger PGNiG sprach am Donnerstag von einer Reduzierung der gelieferten Mengen um 45 Prozent, nachdem es am Vortag ein Defizit von 24 Prozent war. Polen erhält ersatzweise Gas aus Deutschland, musste aber bereits die Weiterleitung des Energieträgers in die Ukraine stoppen.

   Russland hat alle Gaslieferungen an sein Nachbarland Ukraine seit Juni eingestellt. Die Slowakei und Polen sprangen ein, indem sie das aus Russland erhaltene Gas in die Ukraine umleiten. Die Russen liefern nicht in das vom Krieg gezeichnete Land, weil sie mit der Ukraine über den Gaspreis und unbezahlte Rechnungen streiten.

   In der Slowakei ist der Gasfluss noch ausreichend, um alle Kundenbedürfnisse zu befriedigen. Die Gaslager sollen in den nächsten Tagen vollständig gefüllt sein, sagte ein Sprecher des Versorgers.

   Der slowakische Pipelinebetreiber Eustream teilte mit, derzeit noch wie geplant Gas in die Ukraine weiterzuleiten. Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland mache es aber unsicher, ob auch in den kommenden Tagen noch genug Erdgas zur Weiterleitung in das östliche Nachbarland vorhanden ist.

   Ein Gazprom-Sprecher sagte in einer Stellungnahme, der Gasexport nach Polen bleibe vom Volumen her unverändert im Vergleich zu den Vortagen. Polen erhalte 23 Millionen Kubikmeter täglich.

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   September 11, 2014 07:48 ET (11:48 GMT)

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