Wochenausblick 27.12.2016 09:05:00

ATX und DAX nach jüngster Rally vor ruhigem Jahresausklang

"Auf den ersten Blick sieht bis zum Jahresende alles gut aus für Anleger", sagte Daniel Saurenz von Feingold Research. Viele Investoren hätten die Bücher aber bereits geschlossen, ergänzte Jochen Stanzl von CMC Markets mit Blick auf das bereits in den vergangenen Tagen ruhige Marktumfeld.

"Der DAX ruht sich auf seinem Plus von 1.000 Punkten seit Anfang Dezember aus. Die Anleger blicken bereits ins kommende Jahr", so Stanzl. In gerade einmal drei Wochen war der Leitindex um mehr als zehn Prozent gestiegen und somit auf Jahressicht doch noch ins Plus gedreht. Experten äußerten deshalb zuletzt verstärkt die Vermutung, dass der Markt die berühmte Jahresendrally schon längst absolviert und sein Pulver verschossen haben könnte.

Nach Einschätzung von Stanzl sollte die Marke von 11 500 Punkten in der kommenden Woche ein Ziel für den Dax sein. Impulse dafür könnten angesichts einer insgesamt dünnen Agenda möglicherweise aus New York kommen, wo der Dow Jones seit einigen Tagen auf den Sprung über die Marke von 20.000 Punkten wartet. Nahe dieser historischen Schwelle war dem US-Leitindex aber zuletzt die Luft ausgegangen. "Er macht es spannend und hebt sich den Sprung vielleicht für das Jahresfinale auf", so Stanzl.

Historisch gesehen ist noch etwas drin für deutsche Aktien. "Der Zeitabschnitt vom 27. Dezember bis zum Ende der ersten Januarwoche ist laut Statistik für einen überaus freundlichen Kursverlauf bekannt", sagten die Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar. In mehr als zwei von drei Fällen sei es so gekommen, dass der Dax in dieser Zeit zugelegt habe. Gleichzeitig beobachteten sie aber, dass eine "Neujahrsrally" ausgerechnet in den vergangenen drei Jahren ausgeblieben sei. Sie blicken deshalb eher skeptisch auf die Handelstage nach Weihnachten - auch weil der Markt nach dem jüngsten Anstieg anfällig für Gewinnmitnahmen sei.

Dabei sind sie nicht die einzigen, die vor weiterer Euphorie warnen. "Die Volatilität ist auf dem niedrigsten Niveau der vergangenen Jahre. Mit anderen Worten: Anleger sind momentan extrem sorglos", ergänzte Feingold-Experte Saurenz. Die Börsenstatistiker von Index-Radar sehen in dieser ausgeprägten Sorglosigkeit eine große Gefahr für Rückschläge, auch wenn mit dem Januar ein üblicherweise starker Monat bevorstehe. Sie sprachen in ihrer jüngsten Analyse sogar von einem "stark überhitzten" Markt, betonten aber zugleich, dass kurzfristige Korrekturen kein Ende für den auf längere Sicht positiven Markttrend bedeuten müssten.

Mit den Feiertagen und einem äußerst dünn bestückten Terminplaner dürfte es der Markt zwischen den Jahren schwer haben, neue Impulse zu generieren. Zu Wochenbeginn fand bis auf wenige Ausnahmen kein Handel statt. In London und Hongkong bleiben die Börsen auch am Dienstag noch geschlossen. Am Freitag vor Silvester wird in London außerdem nur verkürzt bis zur Mittagszeit gehandelt, in Frankfurt endet der Börsenhandel um 14 Uhr.

Mit Blick auf die Konjunkturagenda sprechen die Experten der Postbank von einer "Datenflaute". Beachtenswert sind möglicherweise die Daten zum US-Verbrauchervertrauen am Dienstag, gefolgt von japanischen Daten zur Industrieproduktion und der Inflation am Mittwoch. Die Experten der BayernLB rechnen damit, dass die Verbraucherpreise in Japan im November zum Vormonat gefallen sind. Am Donnerstag folgen aus den USA die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Öllagerbericht. Den Abschluss macht am Freitag der Einkaufsmanagerindex aus der Region Chicago./tih/ajx/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX)

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