Schwung verloren 06.11.2020 18:04:00

Atrium-Einkaufszentren leiden durch neue Lockdowns wieder stärker - Aktie dennoch stärker

Atrium-Einkaufszentren leiden durch neue Lockdowns wieder stärker - Aktie dennoch stärker

Der ermutigende Aufschwung im Zeitraum Juli bis September verliere aufgrund der zweiten Einschränkungs-Welle nun an Schwung, erklärte Atrium am Freitag.

Durch solide Finanz- und Liquiditätspositionen sehe man sich aber in der Position, kurzfristig auftretende Herausforderungen zu bewältigen, betonte CEO Liad Barzilai in einer Aussendung.

Im Sommer hätten die Einkaufszentren von Atrium "einen soliden Aufschwung mit Trend hin zum Niveau von vor der Covid-19-Pandemie" erlebt, als die Beschränkungen - beginnend mit Mai - aufgehoben wurden. Im August hätten sich Besucherzahlen Umsätze der Mieter ermutigend erholt - mit 77 bzw. 93 Prozent des Niveaus 2019. Im September lagen diese Zahlen bei 76 bzw. 86 Prozent, nachdem es in Polen, Tschechien und der Slowakei wieder steigende Corona-Infektionszahlen gab und es neue Beschränkungen gab.

Aktuell seien nach den Lockdowns in Tschechien und der Slowakei 90 Prozent der Bruttomietfläche offen, nach 98 Prozent Anfang Oktober, so der Eigentümer, Betreiber und Developer von Einkaufszentren und Einzelhandelsimmos in Zentraleuropa. Polen habe am 4. November ein zweites Maßnahmenpaket angekündigt, mit Schließung aller nicht wesentlichen Geschäfte von 7. bis 29. November.

Zur Deckung des Liquiditätsbedarfs verfüge Atrium über eine solide Finanzlage, wird betont. Es gebe ausreichend Geldmittel und Flexibilität, um die Corona-Herausforderungen zu managen. Man habe 264 Mio. Euro an nicht gebundenen Mitteln, bestehend aus 50 Mio. Euro an Barmitteln und 214 Mio. Euro einer ungenutzten Kreditfazilität, zudem liege die Beleihungsquote (Netto-Loan-to-Value/LTV) nur bei 37,5 Prozent.

Weil "die jüngsten gesetzlich implementierten Handelsbeschränkungen zu weiteren Unsicherheiten betreffend die kurzfristigen Handelsbedingungen geführt" hätten, hat das Atrium-Board laut Aussendung von Freitag beschlossen, eine Entscheidung über die Dividendenpolitik für 2021 bis zur Bekanntgabe der 2020er Ergebnisse im Februar 2021 zu verschieben. Die letzte Dividende für das vierte Quartal 2020 (als Kapitalrückzahlung) erfolgt dagegen noch am 30. Dezember d.J., heißt es.

Die Nettomieterlöse von Atrium gingen in den ersten drei Quartalen um 20,1 Prozent auf 106,5 Mio. Euro zurück, bereinigt um Veräußerungen betrug das Minus 11,6 Prozent auf 117,9 Mio. Euro. Auf vergleichbarer Basis sanken sie laut EPRA um 13,1 Prozent auf 75,9 Mio. Euro. Die Einbringlichmachung mit Mietzinsforderungen in den ersten neun Monaten habe sich deutlich auf 94 Prozent verbessert, die Verhandlungen mit den Mietern seien fast abgeschlossen. Die proaktive Auseinandersetzung mit den Mietern sorge für eine stabile Belegrate von 92,9 (97,1) Prozent, heißt es.

Dass die operative Umsatzrendite auf 90,0 (94,6) Prozent zurückging, sei zum Großteil auf die Befreiung von Betriebskosten für die Periode des von der Regierung in Polen verhängten Lockdown zurückzuführen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie die bereinigten Einnahmen nach EPRA sanken in den neun Monaten um 21 Prozent auf 91,9 Mio. bzw. um 30 Prozent auf 56,3 Mio. Euro.

Ein Nettoergebnis nannte Atrium am Freitag im Neunmonatsbericht nicht. Im Halbjahr stand unterm Strich, nach Steuern, ein Verlust von 62,8 Mio. Euro - nach 56,9 Mio. Gewinn ein Jahr davor -, weil Bestandsobjekte um 87,8 Mio. Euro abgewertet wurden, wie Anfang August berichtet wurde.

In Wien stieg die Atrium-Aktie bis zum Handelsende um 1,37 Prozent auf 2,23 Euro.

(Schluss) sp/bel

APA

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Bildquelle: Atrium,DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images

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