Zeitungsbericht 05.07.2015 14:46:45

Athen will wohl Steueramnestie für Griechen mit Schweizer Konten

Das hochverschuldete Land will so an dringend benötige Einnahmen kommen, wie die Schweizer Zeitung NZZ am Sonntag berichtete. Die Steuerflüchtlinge sollen nach dem Plan der griechischen Regierung von der Amnestie profitieren, wenn sie auf undeklariertes Vermögen 21 Prozent Steuern zahlen, so das Blatt unter Berufung auf gut informierte Kreise.

   Die Schätzungen, wie viel nicht versteuertes griechisches Geld auf Schweizer Konten liegt, gehen dem Zeitungsbericht zufolge weit auseinander. Sie reichen von zwei Milliarden bis 200 Milliarden Euro. Die Amnestie könnte der griechischen Regierung also dringend benötigte Mehreinnahmen bringen.

   Zwischen Griechenland und der Schweiz gab es bereits mehrere Verhandlungsrunden über den Umgang mit dem griechischen Schwarzgeld in der Schweiz. Ein Sprecher des Schweizer Finanzministeriums habe der NZZ bestätigt, dass ein neuer Vorschlag aus Athen eingegangen sei. Angaben zum Inhalt machte er aber nicht.

   Die Gesetze zum Bankgeheimnis in der Schweiz machten die Banken in dem Alpenland in der Vergangenheit zu einem Steuerparadies für reiche Ausländer, die ihre Gelder vor dem heimischen Fiskus geheimhalten wollten. Unter internationalem Druck passt die Schweiz ihre Gesetze nun an. Behörden und Banken arbeiten zusammen, um es den jeweiligen Ländern zu erleichtern, Steuerflüchtlinge zu verfolgen.

   Im Mai unterzeichneten die EU und die Schweiz ein weitreichendes Steuerabkommen und besiegelten damit das Ende des Bankgeheimnisses. Das Abkommen sieht vor, dass die Schweiz und die EU-Mitgliedstaaten ab 2017 Bankdaten sammeln und diese ab 2018 jährlich automatisch austauschen.

   DJG/gos

   Dow Jones Newswires

  GENF (AFP)

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