Corona-Impfstoff |
28.01.2021 14:14:40
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AstraZeneca-Aktie im Minus: EP-Vize Barley fordert Einsicht in AstraZeneca-Vertrag
Es gebe offenbar eine Übereinkunft zwischen der EU und AstraZeneca, den Vertrag nicht zu veröffentlichen, und der Pharmahersteller wehre sich weiter dagegen. Barley zog Parallelen zu dem Vertrag mit dem Tübinger Pharmahersteller CureVac, wo die wichtigsten Passagen geschwärzt gewesen seien. Barley betonte aber auch, sie halte es nicht für sinnvoll, gegen AstraZeneca zu klagen: Es gehe gerade nicht um Geld, sondern um Impfdosen.
Der Forderung nach Vertragstransparenz schloss sich auch die SPD im Bundestag an. "Der Vertrag mit AstraZeneca, der ist bisher noch geheim, der muss offengelegt werden", sagte der Erster Parlamentarische Geschäftsführer, Carsten Schneider, im ZDF-Morgenmagazin.
Zugleich übte er scharfe Kritik an Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dem er die Ressortverantwortung für den Mangel an Impfstoffen zuwies: "Es ist zu wenig, sich hinter Brüssel und den Entscheidungen der EU-Kommission zu verstecken." Während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sei er der Chef der EU-Gesundheitsminister gewesen, und die Impfbeschaffung sei zu knauserig gewesen. Dafür seien EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Spahn zuständig gewesen. "Das ist ein Triumvirat", so Schneider. "Das sind die drei, die die Entscheidungen getroffen haben, und die waren falsch."
BioNTech habe im November noch 200 Millionen Impfdosen angeboten und die EU-Kommission habe dies abgelehnt. "Wir waren als Sozialdemokraten nicht informiert... und wenn Sie mich gefragt hätten, ob wir dafür 3 oder 4 Milliarden ausgeben, hätte ich gesagt, natürlich", so der SPD-Parlamentsgeschäftsführer. "Das ist ein schwerwiegender Fehler. Dafür gibt es auch eine politische Verantwortung."
Europapolitiker: Leichte Bewegung im AstraZeneca-Impfstreit
Im Impfstoffstreit der Europäischen Union mit AstraZeneca sieht der CDU-Europapolitiker Peter Liese erste Bewegung. Statt nur einer Lieferung seines Corona-Impfstoffs im Februar erwäge der Pharmakonzern nun drei, sagte Liese am Donnerstag. Zudem habe sich der Hersteller bereiterklärt, bereits eine Woche nach der Zulassung zu liefern statt nach zwei Wochen. Der Druck auf das Unternehmen trage erste Früchte.
Die EU-Kommission und die 27 Mitgliedsstaaten streiten mit dem britisch-schwedischen Unternehmen, seit dieses eine drastische Lieferkürzung für die EU angekündigt hatte. Nach EU-Angaben soll nur ein Viertel der bestellten Menge ankommen. Doch brachte auch ein Krisentreffen mit Unternehmenschef Pascal Soriot am Mittwochabend keinen Durchbruch. Wann die vertraglich vereinbarte Menge kommt, ist weiter offen.
Der Grünen-Politiker Sven Giegold forderte, die Lizenz des Impfstoffs nach einer Vergütung für die Entwickler zum Gemeingut zu erklären. "Den Impfstoff von AstraZeneca könnten viele andere Unternehmen herstellen", erklärte Giegold. "Der Patentschutz verhindert, dass wir bei der Impfstoffproduktion die Möglichkeiten der Industrie voll ausnutzen."
Der CDU-Politiker Liese äußerte sich zuversichtlich über einen weiteren Impfstoff, das Mittel des Herstellers Johnson & Johnson. Die Daten der klinischen Tests würden für Freitag oder Montag erwartet. "Wenn die Daten gut sind, und ich habe keinen Grund zu glauben, dass sie es nicht sind, haben wir einen vierten Impfstoff, und der Vorteil ist, dass er nur einmal verabreicht werden muss", sagte Liese. Die EU habe 200 Millionen Dosen bestellt, mit der Option auf weitere 200 Millionen. Er hoffe, dass das Mittel im Frühjahr zur Verfügung stehe.
Deutschland: Impfkommission empfiehlt AstraZeneca-Vakzin mit Einschränkung
Die Ständige Impfkommission empfiehlt in der Corona-Pandemie auch die Impfung mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca - allerdings mit Einschränkungen. Aufgrund von derzeit verfügbaren Daten werde dieser Impfstoff nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren empfohlen, hieß es am Donnerstag im Bundesgesundheitsministerium. Das Vakzin von AstraZeneca soll voraussichtlich am Freitag in der EU zugelassen werden.
Belgische Behörden inspizieren im Impfstreit AstraZeneca-Werk
Im Impfstoff-Streit mit AstraZeneca haben belgische Behörden auf Bitten der EU-Kommission einen Produktionsstandort des Pharmaunternehmens in Belgien inspiziert. Dies meldete die Nachrichtenagentur Belga. Die EU-Kommission wollte sich am Donnerstag zu Hintergrund und Ergebnis der Aktion allerdings nicht äußern.
Laut Belga beauftragte Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke die Agentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte damit, den Standort in Seneffe zu besuchen. Dieser ist Teil der europäischen Produktionskette von AstraZeneca. Man habe prüfen wollen, ob die vom Unternehmen ankündigten Lieferverzögerungen tatsächlich mit Problemen in dem belgischen Werk zusammenhingen, hieß es am Mittwochabend unter Berufung auf das Kabinett des Ministers.
AstraZeneca hatte der EU mitgeteilt, nach der für Freitag erwarteten Zulassung zunächst viel weniger seines Impfstoffs liefern zu wollen als vertraglich vereinbart. Das Unternehmen begründete dies mit Problemen in der europäischen Lieferkette. In der EU produziert es in Belgien und den Niederlanden.
Johnson: Keine Bedenken bei Astrazeneca-Impfstoff für über 65-Jährige
Der britische Premier Boris Johnson hat die deutsche Empfehlung zurückgewiesen, den Corona-Impfstoff von Astrazeneca nur bei unter 65-Jährigen einzusetzen. "Unsere eigene Zulassungsbehörde hat sehr klar gemacht, dass der Oxford/Astrazeneca-Impfstoff sehr gut und wirksam ist, und bereits nach einer Dosis eine sehr hohe Schutzwirkung bietet und sogar noch mehr nach zwei Dosen", sagte Johnson bei einem Besuch in Schottland am Donnerstag zu Journalisten. Die Belege zeigten, dass die Behörde der Meinung sei, das Vakzin erziele in allen Altersgruppen eine gute Immunantwort.
Die Immunologin Mary Ramsay der Gesundheitsbehörde Public Health England räumte ein, dass die Gruppe der Älteren in den Phase-III-Studien des Impfstoffs klein gewesen sei - andere Daten zur Immunantwort seien jedoch "beruhigend" ausgefallen.
Die Ständige Impfkommission in Deutschland hatte zuvor das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca mit Einschränkungen empfohlen. Aufgrund von derzeit verfügbaren Daten solle dieser Impfstoff nur für Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren genutzt werden, hieß es im Bundesgesundheitsministerium.
Das Vakzin von Astrazeneca soll voraussichtlich am Freitag in der EU zugelassen werden. Zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren lägen aktuell keine ausreichenden Daten vor, hieß es zur Begründung für die Einschränkung. Abgesehen davon werde dieser Impfstoff aber ebenfalls als gleichermaßen geeignet angesehen. Das Vakzin von Astrazeneca wäre der dritte verfügbare Impfstoff in Deutschland neben den Präparaten der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna.
Eine Festnahme nach verdächtigem Paketfund bei AstraZeneca-Zulieferer
Nach dem Fund eines verdächtigen Paketes bei einem Zulieferer des Impfstoffherstellers in Wales hat die Polizei einen Mann festgenommen, der damit in Verbindung stehen soll. Der 53-Jährige aus Chatham im Südosten von England werde verdächtigt, das Paket verschickt zu haben, teilte die Polizei der Grafschaft Kent am Donnerstag mit. Der Mann sei nun in Untersuchungshaft, während man weiter ermittle.
Das Paket war am Mittwoch bei einem Zulieferer des britisch-schwedischen Impfstoffherstellers AstraZeneca entdeckt und von Sprengstoffexperten gesichert und zu Untersuchungen abtransportiert worden. Ob sich darin Sprengstoff befand, blieb zunächst unklar.
Das Unternehmen Wockhardt hatte sein Werk im walisischen Wrexham zeitweise geräumt. Dort finden wichtige Schritte zur Herstellung des Coronavirus-Impfstoffs von AstraZeneca statt. Die Polizei hatte mehrere Straßen gesperrt und die Bevölkerung aufgefordert, die Umgebung zu meiden. Später wurde die Produktion wieder aufgenommen. AstraZeneca betonte, die Produktion des Impfstoffs sei durch den Vorfall nicht beeinträchtigt worden. In London geht es für die AstraZeneca-Aktie zeitweise 2,31 Prozent nach unten auf 7.599,00 Pence.
BERLIN (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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