Asien-Zukäufe geplant 20.10.2016 15:23:00

Palfinger erwartet heuer Rekordjahr

Dies sagte Palfinger-Vorstandschef Herbert Ortner am Donnerstag auf der Gewinn-Messe in Wien.

Die Dividendenpolitik, die die Ausschüttung von zirka einem Drittel des ausschüttungsfähigen Gewinns vorsieht, werde man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bei der Hauptversammlung im März 2017 beibehalten, so Ortner.

Das erste Halbjahr 2016 sei bereits das siebente Rekord(halb)jahr in Folge gewesen, sehr stark getrieben von Europa, vor allem Deutschland, Benelux und Skandinavien. Auch das dritte Quartal sei "wieder gut" gewesen, Zahlen kommen nächste Woche.

Nach der Weltmarktführerschaft an Land will Palfinger längerfristig auch am Wasser die Nummer 1 bei Hebe- und Ladelösungen - auf Schiffen, Ölplattformen - werden. Dazu bedürfe es großer Investitionen und großer Akquisitionen, auch im asiatischen Raum, wo sich dieser Sektor hin orientiere (China, Südkorea, Japan).

Nach dem Erwerb der norwegischen Harding mit 140 Mio. Euro Umsatz und knapp 1.000 Mitarbeitern, der bisher größten Akquisition in der Palfinger-Geschichte, plane man "weitere Schritte". In Europa sei man maritim schon "sehr gut vertreten", man wolle auch in Asien organisch und anorganisch wachsen. Für Akquisitionen sei man mit 12 bis 13 Prozent EBITDA-Marge und einem "sehr guten" Cashflow gut gerüstet - weiterwachsen könne man mit einem Mix aus gutem Cashflow und etwas höherer Verschuldung.

Fast alle der Akquisitionen seien "Treffer" - bisher hat Palfinger in Summe schon 31 mal "zugegriffen" -, doch ist der jüngste geplante Zukauf gescheitert. Im Maritim-Bereich wollte man den norwegischen Schiffsausrüster TTS erwerben, was mit 300 Mio. Euro Umsatzvolumen die mit Abstand bisher größte Akquisition gewesen wäre. Vorstand, Aufsichtsrat und der Kernaktionär von TTS seien auch positiv zum Übernahmeangebot gestanden, man hätte aber nicht die angepeilten mindestens 90 Prozent an TTS erreicht, sondern nur knapp darunter, wie Ortner erläuterte. Palfinger habe aber keine in Oslo an der Börse notierte Tochter haben wollen, das hätte wegen des Aufwands und der Kosten keinen Sinn gemacht.

Für China, wo Palfinger mit einem JV-Partner seit zwei Jahren ein Montage-Werk betreibt, ist Ortner positiv gestimmt. Die China-Partnerschaft sei "sehr sehr zufriedenstellend". Das Werk werde wie 2015 auch 2016 operativ positiv sein. Der Markt boome zwar nicht mehr so wie vor fünf Jahren, aber trotz sehr schlechter Entwicklung des Sektors in China wuchs man selbst umsatzmäßig in beiden Jahren.

"China ist der größte Markt für uns und wird es auch bleiben", so Ortner zu den dort montierten automatisierten Ladevorrichtungen. Als Absatzmarkt sei das Land weiter interessant, aber nicht mehr als Produktionsstandort - wegen der Umweltregeln, der Konsolidierungen und der steigenden Lohnkosten. Der Boden sei in China erreicht, man sehe 2016 schon steigende Wachstumsraten, nicht mehr um 10 bis 20 Prozent wie früher, jedoch um 5 bis 6 Prozent. "Die Bodenbildung findet statt und es wird wieder bergaufgehen", so Ortner zum China-Geschäft.

Im Maritim-Bereich werde es fünf bis zehn Jahre dauern, bis Palfinger unter die globalen Top-3 vorgestoßen sei, heute liege man als mittelgroßer Player mit 300 Mio. Euro Umsatz in dem Bereich in den Top-10. Die ganz Großen lägen hier momentan bei einer Milliarde. In ein paar Jahren werde das aber anders aussehen, "die Konsolidierung wird auch hier fortschreiten".

Palfinger insgesamt setzte im ersten Halbjahr mit 8.944 Mitarbeitern 666 Mio. Euro um.

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