Rote Zahlen 30.05.2023 18:15:00

Aroundtown-Aktie dennoch deutlich stärker: Aroundtown mit Verlusten im ersten Quartal

Aroundtown-Aktie dennoch deutlich stärker: Aroundtown mit Verlusten im ersten Quartal

Verkäufe aus dem Bestand sorgten für niedrigere Mieteinnahmen, negative Bewertungseffekte drückten das Ergebnis. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das MDAX-Unternehmen

Die Aroundtown SA verzeichnete im Zeitraum bis Ende März einen Nettoverlust von 22 Millionen Euro nach einem Gewinn von 125 Millionen im Vorjahr. Je Aktie lag der Fehlbetrag bei 4 Cent. Die Bewertungseffekte lagen bei minus 133 Millionen Euro nach positiven 81 Millionen im Vorjahr.

Die Nettomieteinnahmen sanken um 4 Prozent auf 297 Millionen Euro, was Verkäufen von Objekten geschuldet war. Aroundtown hat im ersten Quartal Verkäufe im Volumen von 460 Millionen Euro abgeschlossen.

Der FFO 1, eine in der Immobilienwirtschaft gängige Kennziffer für die operative Ertragskraft, sank um 5 Prozent auf 85 Millionen Euro. Der FFO je Aktie betrug 0,77 Euro.

Aroundtown rechnet 2023 weiterhin mit einem FFO 1 von 300 bis 330 (Vorjahr: 363) Millionen Euro, was einem FFO 1 je Aktie von 0,27 bis 0,30 (0,33) Euro entspräche. In den kommenden Quartalen erwartet der Konzern höhere Finanzierungskosten.

Aroundtown-Erholung nicht mehr als Tropfen auf den heißen Stein

Mit einem weiteren Rekordtief gestartet, schüttelen die Aktien von Aroundtown ihre Verluste schnell ab und klettern bis Handelsende um 2,72 Prozent auf 0,9286 Euro. Im moderat höheren MDAX der mittelgroßen Unternehmen lagen sie damit auf dem ersten Platz.

Der Gewerbeimmobilien-Spezialisten bekam sinkende Gebäudewerte und Verkäufe von Immobilien zu spüren, bestätigte aber dennoch die Jahresziele. Der operative Gewinn (FFO 1) des ersten Quartals habe den Erwartungen in etwa entsprochen, schrieb Analyst Jonathan Kownator von Goldman Sachs. Der Nettovermögenswert je Aktie hingegen habe die Schätzung der US-Investmentbank übertroffen.

Wie viele andere aus der Branche will auch Aroundtown mithilfe von Immobilienverkäufen die Schulden reduzieren. Hier mache Aroundtown nun Fortschritte, hieß es von der UBS. So schloss das Unternehmen im ersten Quartal den Verkauf von Immobilien im Wert von rund 460 Millionen Euro um den Buchwert herum ab. Weitere sollen folgen.

Trotz des aktuell hohen Kurszuwachses können die Aroundtown-Aktien am Dienstag ihren Status als Pennystock noch nicht abschütteln. Seit dem Jahreswechsel betrug der Kursverlust am Morgen 60 Prozent, dies ist die schwächste Entwicklung aller MDax-Werte.

Dem gesamten Sektor machte zuletzt die hohe Inflation und der damit einhergehende Anstieg der Leitzinsen zu schaffen. Diese Einflüsse hatten dem langen Immobilienpreisboom in Deutschland in den vergangenen Monaten erst einmal ein jähes Ende gesetzt. Vor dem Corona-Börsencrash 2020 hatten Aroundtown noch ein Rekordhoch erreicht mit 8,88 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: Pavel Kapysh / Shutterstock.com

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