16.03.2015 17:36:31

ArcelorMittal sieht sich in Deutschland durch Unsicherheit gebremst

   Von Hendrik Varnholt

   KÖLN (Dow Jones)--Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal hält sich in Deutschland angesichts von politischen Unsicherheiten mit Investitionen zurück. Der Konzern plane für seine vier deutschen Werke im angefangenen Jahr Modernisierungsausgaben von rund 88 Millionen Euro, sagte der Deutschland-Chef von ArcelorMittal, Frank Schulz, am Montag in Köln. "Wir würden gerne noch mehr investieren", fügte Schulz hinzu. Das Unternehmen stehe "gewissermaßen auf der Bremse". Grund dafür sei die fehlende Planbarkeit etwa durch wiederholte Änderungen an den europäischen Regelungen zur CO2-Reduzierung.

   In den vergangenen fünf Jahren hatte ArcelorMittal in Deutschland jeweils durchschnittlich 126 Millionen Euro investiert. Allein rund 135 Millionen Euro gab das Unternehmen für eine Drahtproduktion in Duisburg aus. Deutschland sei "ein guter Standort für die Herstellung von Produkten mit hoher Wertschöpfung", sagte Schulz. In seinen deutschen Hochöfen produziert ArcelorMittal jährlich rund 7 Millionen Tonnen Rohstahl. Das entspricht Unternehmensangaben zufolge etwa 20 Prozent der gesamten europäischen Rohstahlproduktion des Luxemburger Konzerns.

   Schulz warnte aber vor den Folgen politischer Entscheidungen. "Planbarkeit ist eine Voraussetzung für Investitionen", sagte er. In Deutschland und anderen europäischen Ländern hätten Entscheidungen wie die nachträgliche Verknappung der CO2-Zertifikate Unsicherheit ausgelöst. Größere Investitionen wage deshalb "hier im Moment keiner". Schulz warnte darüber hinaus grundsätzlich vor zu hohen Zielen zur CO2-Verringerung. Der dadurch für europäische Stahlhersteller auf dem Weltmarkt entstehende Kostennachteil sei durch Innovationen nicht wettzumachen.

   Schulz wies zudem auf die Auswirkungen allzu günstiger Stahlimporte aus Nicht-EU-Ländern hin. Bislang dauerten Bemühungen gegen Dumpingpreise in Europa lange, sagte er. Diejenigen, die Europa "mit Importen überschütten", lachten darüber, sagte er weiter.

   Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com

   DJG/hev/kla

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   March 16, 2015 12:05 ET (16:05 GMT)

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