07.11.2013 10:02:31
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ArcelorMittal nach solidem Quartal optimistischer
Von Alex MacDonald
LONDON--Der Stahlhersteller ArcelorMittal wird optimistischer. Nachdem der weltgrößte Stahlkocher seinen Verlust im dritten Quartal eingegrenzt hat, soll es nun weiter bergauf gehen. Arcelor begründet seine Zuversicht mit einer steigenden Stahlnachfrage in China und einer Stabilisierung in Europa.
Der Verlust der ArcelorMittal SA betrug im dritten Quartal 193 Millionen US-Dollar, nach einem Minus von 652 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Das vielbeachtete Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte sogar um ein Viertel auf 1,7 Milliarden Dollar und übertraf die Schätzungen der Analysten, die mit 1,55 Milliarden Dollar gerechnet hatten, deutlich. Das lag sowohl an Einsparungen als auch an dem um sechs Prozent auf 21,1 Millionen Tonnen gesteigerten Stahlausstoß. Arcelor produziert mehr Stahl als die zwei nächstgrößten Wettbewerber zusammen. Der Weltmarktanteil des Konzerns mit Sitz in Luxemburg liegt bei rund sechs Prozent.
An der Prognose für das laufende Jahr von einem EBITDA in Höhe von 6,5 Milliarden Dollar hält der Konzern fest. Seine Zuversicht gründet Arcelor auf einen Anstieg der Stahllieferungen um ein bis zwei Prozent, ein Plus von 20 Prozent bei marktfähigem Eisenerz sowie den Entlastungen aus Einsparungen und Restrukturierungsmaßnahmen.
"Nach einer schwachen ersten Hälfte hat sich das Geschäft im dritten Quartal verbessert", resümierte Konzernchef Lakshmi Mittal. "Wir glauben, dass der Boden erreicht ist und erwarten, dass das EBITDA in der zweiten Jahreshälfte, das üblicherweise schwächer ausfällt, im Vergleich zum ersten Halbjahr wenigstens stabil bleibt."
Mittal fügte hinzu, dass die Bedingungen weiter schwierig bleiben werden. Für 2014 sei das Unternehmen aber angesichts der sich verbessernden ökonomischen Indikatoren "vorsichtig optimistisch".
ArcelorMittal hat umfassende Restrukturierungsmaßnahmen auf sich genommen, um mit der sinkenden Stahlnachfrage in seinen wichtigen Märkten, insbesondere Europa, zurechtzukommen. So wurden Produktionskapazitäten abgebaut, die Dividende gekappt und Unternehmensteile im Volumen mehrerer Milliarden Dollar verkauft.
Analysten sagen, dass sich das Unternehmen über die Schulden keine Sorgen mehr zu machen braucht. Sie erwarten, dass sich die Ergebnisse nach den Restrukturierungsmaßnahmen verbessern werden. Bei einigen Stahlprojekten hat Arcelor die Investitionen schon wieder hochgefahren, da die Nachfrage in einigen Märkten, wie dem brasilianischen Bausektor, wieder steigt.
Auch an einem Kauf des ThyssenKrupp-Werks im US-Bundesstaat Alabama, das der DAX-Konzern zum Verkauf gestellt hat, ist Arcelor nach wie vor interessiert. "Wegen unserer Position in Nordamerika sind wir immer noch an dem Werk interessiert", sagte Finanzchef Aditya Mittal, wollte dazu aber keinen weiteren Kommentar abgeben. Arcelor hat sich mit der japanischen Nippon Steel & Sumitomo Metal Corp zusammengetan und rund zwei Milliarden Dollar für das Werk geboten. Arcelor-Vetriebsleute haben informierten Personen zufolge Kunden erzählt, sie erwarten, bald die Kontrolle in Alabama zu übernehmen.
Sollte das Gebot Erfolg haben, würde das laut Finanzchef Mittal keinen bedeutenden Einfluss auf die Verschuldung haben. Wie erwartet stieg die Nettoverschuldung per Ende September auf 17,8 Milliarden Dollar nach 16,2 Milliarden Dollar drei Monate zuvor. Zum Jahresende 2012 hatte der Schuldenberg noch eine Höhe von 21,8 Milliarden Dollar aufgewiesen. Im vierten Quartal sollen die Verbindlichkeiten auf 17 Milliarden Dollar sinken, mittelfristig sind 15 Milliarden angepeilt.
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November 07, 2013 03:56 ET (08:56 GMT)
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