25.07.2008 09:51:00
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APA ots news: Offener Brief an Hans Haider
Sie werben in Anzeigenschaltungen und mit dem Geld der Aktionäre um das Vertrauen der MIP-Anleger. Lassen Sie uns die Geschehnisse seit der letzten Hauptversammlung aus Anlegersicht rekapitulieren:
Als vertrauensbildende Maßnahme haben Sie die Investmentbank Lazard als Berater beauftragt. Jene Investmentbank, die zuletzt die Meinl Bank beim MEL/Gazit-Deal beraten hat und die nun die Fairness Opinion für den Auskauf der Managementgesellschaft, die der Meinl Bank und Herrn Grasser gehört, erstellt hat. Kein Wunder, dass der Preis mit 32 Mio. Euro so hoch und wirtschaftlich nicht gerechtfertigt ist. Wieviel an Aktionärsgeldern wird die freundschaftliche Tätigkeit von Lazard kosten und sehen Sie das als den richtigen Schritt zur Loslösung von der Meinl Bank an? Werden Sie uns als nächstes den reichen Scheich aus Arabien oder den großzügigen Oligarchen aus Russland als Retter der geschädigten Aktionäre präsentieren?
Sie sagen, wer mit Ihnen stimmt, löst die Verbindungen zur Meinl Bank und Karl-Heinz Grasser. Gleichzeitig bekennt sich Ihr Manager Karl-Heinz Grasser zu Meinl und beteuert, daß er weiter für MIP arbeiten will. Und der Meinl-Bank-Vorstand sagt, er will weiter MIP managen. Wessen Wort gilt nun?
Sie waren vor der öffentlichen Präsentation der von uns nominierten Direktoren eingeladen, diese persönlich kennenzulernen und sich ein objektives Bild über ihre Kompetenz zu machen. Sie haben den von Ihnen zugesagten Termin nicht wahrgenommen, stellen aber laufend deren Fähigkeiten in Frage. Ein Gespräch mit mir als Vertreter von hunderten Aktionären haben Sie bis heute nicht gesucht.
Sie behaupten, die Anlegervertreter wären instrumentalisiert und würden nur den Hedge-Fonds, die bei 5 Euro eingestiegen sind, bei der Zerschlagung helfen. Um im Ihnen vertrauten Jargon zu bleiben:
Die Wahrheit ist, an der Börse wurden nur 1,5% des Grundkapitals zu Preisen von 5 Euro oder darunter gehandelt. Die Wahrheit ist, bei der letzten Hauptversammlung haben rund 20% des Grundkapitals mit uns gestimmt und - wie Ihnen bekannt sein muss - habe ich bereits damals rund 100 Anleger vertreten. Die Wahrheit ist, dass der Großteil der Anleger, die ich vertrete, seit der Emission zu 10 Euro in dieser Gesellschaft vor dem Scherbenhaufen sitzt, den Sie und der Investmentmanager angerichtet haben.
Sie wurden von den Investoren, die die Hauptversammlung einberufen haben, ersucht, bis zur Hauptversammlung keine Investitionen zu tätigen. Vor einer Woche haben Sie zwei neue Investments bekannt gegeben. Eines davon in Italien und damit neuerlich nicht in Osteuropa. Erfahren haben die MIP-Aktionäre davon nicht durch Sie, sondern durch die Ad-Hoc-Mitteilung laut Börsegesetz der Firma Phoenix Solar. Sehen Sie das als vertrauensbildende Maßnahme gegenüber Ihren Aktionären? Entspricht dies Ihren Vorstellungen von Corporate Governance? Finden Sie es fair und sinnvoll, noch rasch vor den wichtigen Hauptversammlungen am Montag neue Projekte abzuschließen? Werden wir auch in Hinkunft von anderen Firmen über die Projekte unserer Gesellschaft informiert werden? Wenn Sie uns schon in der derzeitigen Situation im Dunklen lassen, was dürfen wir uns erst erwarten, wenn das Auge der Investoren und Medien nicht mehr auf Sie und den Investmentmanager gerichtet ist? Werden wir auch künftig vom Investmentmanager Karl-Heinz-Grasser im Fernsehen mehr über den Zustand seiner Frisur als über eine Strategie für den Erfolg der Gesellschaft erfahren?
Obwohl MIP und MAI offiziell nichts miteinander zu tun haben, halten die Gesellschaften praktisch zeitgleich ihre Hauptversammlung an zwei Orten ab. Ein herzliches Danke dafür. Auch die Anmeldeformulare sind überraschend ähnlich. Obwohl Sie Wochen für die Vorbereitung der Hauptversammlung zur Verfügung hatten, haben Sie den Aktionären nur 5 Werktage für die Registrierung zugestanden. Ganz im Gegensatz zur bisherigen Praxis - auch bei der letzten MIP-Hauptversammlung - mussten komplizierte Stimmrechtsformulare mühsam für die Anmeldung ausgefüllt werden. Sehen Sie das als Maßnahme für eine faire und respektvolle Würdigung der Aktionärsinteressen an?
Bei der MEL-Hauptversammlung vor wenigen Tagen wurden den Aktionären entgegen dem internationalen Standard keine Teilnehmerlisten vorgelegt. Es wurden weder die Anzahl der anwesenden Aktionäre und Stimmen noch detaillierte Abstimmungsergebnisse veröffentlicht. Dürfen wir am Montag auf der von Ihnen geführten Hauptversammlung Ähnliches erwarten? Beides war bei der ordentlichen MIP-Hauptversammlung am 14.5.2008 noch selbstverständlich.
Herr Haider, wir haben Ihnen vertraut! Wir haben Ihnen die Hand zum Dialog gereicht, stattdessen versuchen Sie mit Gewalt Ihre Vorschläge auf Rechnung und gegen die Interessen vieler Aktionäre durchzusetzen. Die Hauptversammlungen am Montag werden die richtige Antwort dafür finden.
Absender: Dr. Alexander Proschofsky
Rückfragehinweis: Hochegger|Financials Mag. Stephanie Cekon T: +43|1|504 69 87-38 E: s.cekon@hochegger.com
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0030 2008-07-25/09:42
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