Sinkende Nachfrage? |
15.11.2019 22:42:51
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Anleger schicken Aurora Cannabis-Aktie nach Umsatzeinbruch weit ins Minus
• Umsatz sorgt für Enttäuschung
• Anleger strafen Aktienkurs ab
Aurora Cannabis-Bilanz sorgt für lange Gesichter
Das am 30. September abgelaufene Quartal verlief nicht ganz so, wie sich Analysten und Anleger erhofft hatten. Die Schätzungen hatten sich an der Umsatzsteigerung des vorausgegangenen Quartals orientiert und damit einen weiteren Anstieg erhoffen lassen: Analysten rechneten eigentlich mit einem Umsatz von 123 Millionen Kanadischen Dollar - deutlich über den 98,9 Millionen Kanadischen Dollar, die im Vorquartal in den Büchern standen. Doch die Umsätze sanken tatsächlich dagegen deutlich: Aurora Cannabis setzte im ersten Fiskal-Quartal 2020 75,245 Millionen Kanadische Dollar um. Das entspricht einem Umsatzminus von rund 24 Prozent zum vorherigen Jahresviertel (Q4 2019). Daneben wies das Unternehmen einen Verlust von rund 39,7 Millionen Kanadischen Dollar aus.
Produktion wird effizienter
Zusätzlich wurden nur 12,5 Tonnen Cannabis im abgelaufenen Quartal auf den Markt gebracht - im Vorjahresviertel stehen demgegenüber 17,7 Tonnen. Dafür berichtete das kanadische Unternehmen eine Produktion von 41,4 Tonnen Cannabis - eine Steigerung von über 40 Prozent im Vergleich zu Ende Juli. Diese Entwicklung sei dem effizienteren Produktionsprozess zu verdanken: Die Herstellungskosten konnten pro Gramm von 1,14 auf 0,85 Kanadische Dollar gedrückt werden. "Unsere Produktion mit dieser hohen Qualität zu niedrigen Kosten wurde extra entworfen, um reproduzierbar und skalierbar zu sein", erklärte Aurora-CCO Cam Battley in einem Konferenzgespräch.
Schwächelnder Cannabismarkt: Fabrikbau in Dänemark wird gestoppt
"In dem Bestreben, entsprechend der globalen Nachfrage verantwortungsvoll zu expandieren", hat Aurora Cannabis entschieden, den Bau der Aurora Nordic 2-Fabrik in Dänemark abzubrechen, erklärt der Konzern in seiner Bilanz. So sollen im Laufe der nächsten 12 Monate kosten in Höhe von 80 Millionen Kanadische Dollar eingespart werden. Immerhin konnte die dänische Aurora Nordic 1-Produktionsstätte abgeschlossen werden und erhielt bereits eine Produktionslizenz, erwartet wird zeitnah auch die Verkaufslizenz. Außerdem verspäte sich die Fertigstellung und die Inbetriebnahme der in Kanada ansässigen Aurora Sun-Fabrik.
Der zunächst aufblühende und Euphorie auslösende Hanfsektor ist in letzter Zeit vermehrt in Bedrängnis geraten - der Markt schwächelt merklich. Das bekamen am Vortag auch Anleger der Konkurrenten Canopy Growth zu spüren: Canopy weitete seine Verluste aus, die Aktie knickte zweistellig ein. Shortseller haben den nachlassenden Trend bereits gerochen und schießen gegen Aktien von Marihuana-Unternehmen.
Aurora reagiert mit dem Baustopp auf diese rückläufige Entwicklung, um Kosten zu sparen. Allerdings schreibt das Unternehmen auch, die Pläne wieder aufnehmen zu wollen, sollte sich die Nachfrage wieder verbessern und der weltweite Cannabismarkt weiter wachsen.
Aurora Cannabis-Aktie büßt ein
Die Produktionssteigerung schaffte es aber nicht im Geringsten, die Anleger zu besänftigen. Im vorbörslichen Handel an der NYSE rauschte das Papier des Hanfkonzerns bereits deutlich ab. Im frühen offiziellen Handel ging es dann deutlich in die Verlustzone und der Sinkflug setzte sich fort. Die Aktie schloss letztendlich 17,02 Prozent billiger für 2,73 US-Dollar. Am Vorabend schloss der Kurs bereits 7,32 Prozent billiger bei 3,29 US-Dollar pro Anteilsschein.
Redaktion finanzen.at
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