Währungseffekte belasten 28.07.2016 10:36:00

Anlagenbau drückt auf Linde-Bilanz

"Wir haben ein solides erstes Halbjahr hinter uns und liegen damit voll im Rahmen unserer Prognose", sagte Unternehmenschef Wolfgang Büchele am Donnerstag in München laut Mitteilung. Da die wirtschaftliche Entwicklung aber nach wie vor mit Herausforderungen behaftet sei, will Linde noch mehr auf die Kostenbremse drücken. Büchele bekräftigte die weit gesteckten Prognosen für das laufende Jahr. Wie bereits in den Vorquartalen belastete ein schwächelnder Anlagenbau den DAX-Konzern.

Im zweiten Quartal schrumpfte der Konzernumsatz vor allem wegen eines deutlichen Rückgangs im Anlagenbau um 7,3 Prozent auf knapp 4,3 Milliarden Euro. Der kleinsten Linde-Sparte machen der niedrige Ölpreis, Überkapazitäten und die daraus resultierende Zurückhaltung von Kunden zu schaffen. Zudem belasteten negative Währungseffekte. Noch vor einem Jahr hatte Linde von einem schwächeren Euro profitiert.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um 6,2 Prozent auf 1,026 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Wechselkurs-Effekte betrug der Rückgang 1,5 Prozent. Unter dem Strich blieben bei dem auf die Aktionäre entfallenden Gewinn dank Kosteneinsparungen mit 306 Millionen Euro aber 17 Prozent mehr hängen. Mit seinen Kennzahlen traf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Die Aktie gab zum Handelsbeginn um 0,8 Prozent nach. Es habe ein gutes organisches Umsatzplus mit Gasen im Bereich Medizin gegeben, schrieb Analyst Peter Spengler von der DZ Bank. Der Anlagenbau sei weiterhin schwach.

Für 2016 peilt die im Dax notierte Gesellschaft weiter einen währungsbereinigten Zuwachs bei Umsatz und operativem Ergebnis (Ebitda) von bis zu vier Prozent an. Sollte es aber schlecht laufen, dann könnten Umsatz und Ebitda auch um bis zu drei Prozent schrumpfen. 2015 hatte Linde 17,9 Milliarden Euro umgesetzt und operativ 4,1 Milliarden Euro verdient. Ohne die für den Konzern zum Teil günstigen Wechselkurse vor allem aufgrund des starken US-Dollar blieben beim Umsatz 2,3 Prozent und beim operativen Ergebnis 2,4 Prozent weniger übrig.

Der Linde-Konzern ist ein Schwergewicht der deutschen Wirtschaft. Die weltweit rund 65 000 Beschäftigten stellen Gase her, die etwa in der Stahlproduktion, bei der Lebensmittelverarbeitung oder beim Schweißen zum Einsatz kommen. Gewachsen ist Linde in den vergangenen Jahren auch mit medizinischen Gasen. Ein weiterer Geschäftsbereich ist der Bau von Industrieanlagen zur Erzeugung von Wasserstoff oder zur Erdgasbehandlung./mne/fbr

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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