Vorerst kein "Grexit" 13.07.2015 15:00:00

Einigung im Griechen-Drama treibt europäische Börsen nach oben

Der österreichische ATX verbuchte im frühen Wiener Börsenhandel ein kräftiges Plus von zeitweise mehr als zwei Prozent - die Anleger feierten die Einigung mit Griechenland. Vorbörslich hatte das heimische Börsenbarometer noch deutlich schwächer tendiert.

Kurz vor Handelseröffnung an der Wiener Börse schlug die Nachricht von der Einigung im Griechen-Drama dann wie eine Bombe ein. Der ATX ging kurzzeitig durch die Decke und legte innerhalb weniger Sekunden annähernd 50 Punkte zu. Auch der deutsche DAX kletterte innerhalb kürzester Zeit kräftig. Um die Mittagszeit übersprang der Frankfurter Leitindex sogar kurzzeitig die Marke von 11.500 Punkten.

Kurz vor Eröffnung an den europäischen Börsen hatte der belgische Ministerpräsident Charles Michel getwittert, dass es beim EU-Sondergipfel eine Einigung gibt. Der griechische Premier Alexis Tsipras hatte sich zuletzt hartnäckig gegen einen Privatisierungsfonds gewehrt und war dann doch eingeknickt. Der Druck der Geldgeber war zu hoch.

Der Privatisierungsfonds soll einen Umfang von rund 50 Milliarden Euro haben und außerhalb Griechenlands angesiedelt werden. In diesen Fonds sollen staatliche Vermögenswerte übertragen werden. Diese letzte Streitfrage konnte nun geklärt werden - und der Weg für ein drittes Hilfspaket für Griechenland ist frei.

Wenige Stunden zuvor hatte EU-Ratspräsident Donald Tusk einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Der Gipfel war in der Nacht häufiger unterbrochen worden, um Zeit für Beratungen in kleiner Runde zu geben. Zuletzt trafen sich am Montagmorgen Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatschef François Hollande und EU-Ratspräsident Donald Tusk mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras im kleinen Kreis. Die Staats- und Regierungschefs der 19 Euro-Länder waren am Sonntag um 16.00 Uhr zusammengekommen und verhandeln seitdem über einen Kompromiss für ein Spar- und Reformpaket für Athen.



Von Markus Gentner

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