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Gesunde Korrektur 19.10.2018 03:24:19

Analysten beruhigen: Die jüngsten Kursverluste sind nicht der Auftakt zu einem Bärenmarkt

Analysten beruhigen: Die jüngsten Kursverluste sind nicht der Auftakt zu einem Bärenmarkt

Der Absturz der weltweiten Aktienmärkte zur vergangenen Wochenmitte hat Anleger aufgeschreckt. Immerhin kündigen Experten bereits seit geraumer Zeit ein Ende des längsten Bullenmarktes der Geschichte an. Doch der zwischenzeitliche Ausverkauf ist für zahlreiche Analysten kein Grund zur Sorge.

Korrektur statt Bärenmarkt

Die Kursrückgänge an den Aktienmärkten seien lediglich eine Korrektur, nicht aber der Beginn eines großen und längeren Bärenmarktes, hieß es von zahlreichen Experten in den vergangenen Tagen. "Der scharfe Ausverkauf, den wir am Markt sehen, hat viele Leute dazu gebracht, sich zu fragen, ob dies der Anfang vom Ende ist. Investoren sollten nicht in Panik geraten", beruhigte Christopher Smart, Leiter der makroökonomischen und geopolitischen Forschung bei Barings die Anlegergemüter. Auch seine Kollegen vom Vermögensverwalter Amundi teilen diese Einschätzung und sehen noch keine eindeutigen Warnsignale für einen drohenden Bärenmarkt.

Tatsächlich glauben viele Experten eher an eine überfällige Korrektur, die insbesondere den stark gelaufenen und hoch bewerteten Tech-Aktien etwas die Spitzen nimmt. Tatsächlich hat der Kurseinbruch in der vergangenen Woche Techtitel besonders stark getroffen. Der Bullenmarkt wurde in den vergangenen Monaten allerdings auch besonders stark von den Internetriesen, insbesondere den so genannten FANG-Aktien, getrieben, was bei Anlegern und Experten bereits Sorgen um eine Blase wie zu Zeiten des Dotcom-Marktes aufkommen ließ.

Sorge um US-Wirtschaft halten sich in Grenzen

Ausgelöst wurde der Kurssturz in der vergangenen Woche durch Gewinnmitnahmen nach einem überaus guten Lauf der vergangenen Monate und die Sorge um steigende Anleiherenditen. Steigende Marktzinsen schmälern die relative Attraktivität von Aktien und erschweren es Unternehmen, sich zu finanzieren. Zudem hatten sich zunehmend Sorgen um das Wachstumspotenzial der US-Wirtschaft breitgemacht.

Zumindest für letzteren Punkt geben Experten nun aber Entwarnung: "Eine Rezession in den USA ist noch in weiter Ferne, was wiederum darauf hindeutet, dass die Entwicklung der Gewinne und damit der Aktienmärkte über den kurzfristigen Trend hinaus anhalten wird", erklärte Shane Olivier, Leiter der Investmentstrategie bei AMP Capital. Da historisch gesehen einem Bärenmarkt eine große Rezession vorausgeht, glaubt Olivier nicht an einen großangelegten Kurseinbruch in den kommenden Tagen und Wochen. Seiner Ansicht nach seien die monetären Bedingungen in den USA "alles andere als angespannt".

Auch die Experten von Amundi sehen dies ähnlich: Das Schuldenniveau sehe gesund aus, es gebe keine Börsengänge mit überhöhten Bewertungen.

Unklar, wie lange der Bullenmarkt noch hält

Zuletzt hatte Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller beunruhigende Bullenmarktparallelen zum Crash im Jahr 1929 gezogen. Zur damaligen Zeit sei der Handel zu einer Art Glücksspiel geworden, was den Markt verwundbar gemacht habe. "Wir haben einen Markt, der seit 2009 steigt", verwies Shiller auf den aktuellen Bullenmarkt. Diese Stimmung habe auch in den 20ern und den 1990ern vorgeherrscht und trieb die Märkte an. "Aber sie dauerte nicht ewig", warnt der Wirtschaftsexperte.

Zum aktuellen Zeitpunkt sehen Experten aber offensichtlich noch keinen Grund zur Besorgnis.

Redaktion finanzen.at

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