16.08.2017 13:19:41
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ANALYSE: JPMorgan zieht Zulieferer und Reifenhersteller den Autobauern vor
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Diskussionen rund um das Thema Elektroauto dürften laut der US-Bank JPMorgan eher den Aktien von Zulieferern und Reifenherstellern zugute kommen als denen von Autoherstellern. Seine Vorliebe gelte daher den wahrscheinlichen Nutznießern dieses Wandels in der Autoindustrie, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Branchenstudie am Mittwoch.
Dabei verwies er vor allem auf den besser als andere positionierten französischen Zulieferer Valeo, dessen starkes Auftragswachstum zuversichtlich stimme. Die Umsätze dürften mittelfristig weiter stärker wachsen als die globale Autoproduktion. In den kommenden Jahren traut der Experte den Aktien zu, ihren Kurs von aktuell rund 58 Euro auf 100 Euro nahezu zu verdoppeln. Sein Anlageurteil lautet "Overweight", sein Zwölfmonatskursziel 75 Euro. Auch den Dax-Konzern Continental sieht der Analyst mit Blick auf die wichtigen Branchentrends gut aufgestellt.
Der JPMorgan-Experte rechnet wegen der E-Mobilitätsdiskussionen mit einer steigenden Schwankungsanfälligkeit im Sektor, weshalb sich Investoren seines Erachtens nach künftig auch eher dem Reifensektor zuwenden dürften. Hier lautet seine Bewertung für Michelin (Michelin (Compagnie Générale d Etablissements Michelin SCPA)) "Overweight", das Kursziel 160 Euro. Auf den französischen Reifenproduzenten etwa habe der Trend hin zur Elektromobilität wenig Einfluss, ebensowenig wie auf den Konkurrenten Nokian, schrieb Asumendi. Daher zähle er beide Papiere zu den defensiven Namen.
Für einige andere Zulieferer hingegen sei während der Berichtssaison zum zweiten Quartal klar geworden, dass die Elektrifizierung von Autos eine "klare und gegenwärtige Gefahr" für diese sei. So bedeute sie für Schaeffler und ElringKlinger "eine große Bedrohung ihres Geschäftsmodells". Die jüngste Gewinnwarnung Schaefflers etwa habe gezeigt, dass die Autobauer wohl Preisdruck auf Zulieferer ausübten, die Komponenten für traditionelle Verbrennungsmotoren lieferten. Er blieb bei seinem "Underweight"-Urteil für diese beiden Aktien.
Gemäß der Einstufung "Overweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die so eingestuften Aktien in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der jeweilige Sektor entwickeln werden. Eingestuft mit "Underweight" dürften sie sich laut der US-Bank in den kommenden sechs bis zwölf Monaten schlechter als der jeweilige Sektor entwickeln./ck/mis/fbr
Analysierendes Institut JPMorgan.
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