ANALYSE: JPMorgan bevorzugt Billigflieger - Lufthansa abgestuft

LONDON (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank JPMorgan gibt in Europa ganz klar den Billigfliegern den Vorzug. Sie seien mit Blick auf Chancen und Risiken den klassischen Fluggesellschaften überlegen und böten anhaltendes Wachstumspotenzial, schrieb Analyst Jamie Baker in einer Studie vom Dienstag. Die etablierten Airlines würden dagegen von Wettbewerbern aus den Golf-Staaten einem erbarmungslosen Wettbewerb ausgesetzt und litten unter stagnierenden Margen.

Baker gab daher seine neutrale Haltung für Lufthansa-Aktien auf und rät nun, sie im Portfolio unterzugewichten. Gleiches legt er für die bisher empfohlenen Papiere von Air France-KLM nahe - eine Abstufung um zwei Stufen also. Die British-Airways- und Iberia-Muttergesellschaft IAG (Borland Software) bewertet er jetzt neutral.

Dagegen schlägt er den Anlegern vor, die Aktien der irischen Ryanair und der ungarischen Wizz Air im Depot ebenso überzugewichten wie bereits bisher schon die Anteile der britischen Easyjet.

Die Markterwartungen sowohl an die Lufthansa als auch den französischen Konkurrenten hält Baker für zu ambitioniert. Die vergangenen Jahre seien stets gleich abgelaufen: Zunächst habe es früh ihm Jahr einige Verbesserungen gegeben, bevor dann Streiks, unter Druck geratene Durchschnittserlöse und Treibstoffkosten zu Gewinnwarnungen geführt hätten.

Der JPMorgan-Analyst traut der Lufthansa für das laufende Jahr einen Gewinn je Aktie (EPS) von 1,57 Euro zu und für 2016 von 1,93 Euro. Der Marktkonsens liege dagegen bei 1,92 beziehungsweise 2,34 Euro.

Gemäß der Einstufung "Underweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten schlechter als der vom Analystenteam beobachtete Sektor entwickeln wird. Gemäß der Einstufung "Neutral" geht JPMorgan davon aus, dass sie sich im Gleichklang entwickeln wird. Gemäß der Einstufung "Overweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie besser entwickeln wird./ag/das

Analysierendes Institut JPMorgan.