ANALYSE: DZ Bank senkt nach Börsencrash Jahresziel für Dax und EuroStoxx

FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts des Ausverkaufs an den weltweiten Börsen hat die DZ Bank ihre Schätzungen für die Zielmarken von DAX und EuroSTOXX 50 zum Jahresende gesenkt. Analyst Michael Kopmann erwartet laut einer Studie vom Montag per Ende 2015 nun nur noch 11 000 Punkte im deutschen Leitindex und 3500 Punkte im Leitindex der Eurozone. Bisher hatte er 12 500 Punkte für den Dax und 4000 Punkte für den EuroStoxx kalkuliert. Die Erwartungen für Mitte 20016 (11 000/3500) bleiben hingegen bestehen.

Seine neuen Ziele für 2015 stellten nur noch das "fundamental gerechtfertigte Niveau" dar, schrieb er zur Begründung und verwies als Auslöser auf das Marktgeschehen in China. Zuvor hatte er aufgrund der expansiven geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken, inbesondere wegen des milliardenschweren Kaufprogramms von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank, noch einen Aufschlag für die beiden Indizes von jeweils rund 14 Prozent einkalkuliert.

Von den Turbulenzen in China sei nun auch er überrascht worden, insbesondere von der Dynamik, schrieb Kopmann weiter. So hatte er erwartet, dass die regulatorischen Maßnahmen der chinesischen Regierung einen Crash am chinesischen Aktienmarkt hätten verhindern sollen. Das aber sei nicht gelungen, sondern vielmehr habe die Dynamik des Abwärtstrends gezeigt, dass sich auch dort ein Crash nicht "verbieten" lasse.

Allein in den letzten fünf Handelstagen hatte der chinesische CSI 300, der die größten 300 Unternehmen vom chinesischen Festland enthält, 20 Prozent an Wert eingebüßt und notiert - wie Kopmann es formuliert - "nun rund 40 Prozent unter seinem in Juni erreichten Übertreibungsniveau".

Mittlerweile ist laut dem DZ-Bank-Experten nun auch der "Dax im Crashmodus". Mit mehr als 20 Prozent Kursrückgang seit dem Erreichen seines Rekordhochs bei 12 390 Indexpunkten am 10. April dieses Jahres erfülle der aktuelle Kursrutsch die gängige Definition, erläuterte Kopmann./ck/he