21.01.2013 13:19:31
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ANALYSE/Dexia AM: Gute Zeiten für risikobehaftete Wertpapiere im ersten Halbjahr
Die Zwischenlösung im amerikanischen Haushaltsstreit sorge hingegen nicht für einen klareren Konjunkturausblick, fuhr Maes fort. Unterdessen sei Europa die Region, an der die Investoren am stärksten zweifelten. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass die Fiskalpolitik mehr Spielraum haben werde als noch im Vorjahr. Zudem verbessere sich die Finanzlage und die Weltwirtschaft mache Fortschritte. Das sorge für gute Voraussetzungen für eine allmähliche Erholung Europas im Jahr 2013. Diese etwas freundlicheren Rahmenbedingungen gingen mit der Erwartung einher, dass die Inflation unter Kontrolle bleibt und die Notenbanken die Konjunktur auch in Zukunft vorbehaltlos stützen.
Daneben sorgen Maes zufolge die nachlassenden politischen Risiken auch für niedrigere Risikoprämien. Nach einigen wichtigen Entscheidungen im ersten Quartal wie der Neuverhandlung der amerikanischen Schuldenobergrenze und der Ernennung neuer Gouverneure der japanischen Notenbank dürfte in den USA, in China und in Japan mehr Klarheit herrschen als 2012. In Europa habe die Europäische Zentralbank der Politik zudem eine Atempause verschafft, und auch die Bundestagswahlen im Herbst dürften dafür sorgen, dass die politischen Kontroversen weniger werden.
Insgesamt dürften 2013 die Suche nach Rendite und die Entwicklung der Konjunktur die wichtigsten Themen bleiben. Da das Umfeld für Aktien günstiger sei als für Anleihen, ziehe sie erstere vor, schrieb Asset-Allocation-Strategin Nadege Dufosse. Das gelte vor allem für Papiere aus dem Euroraum und den Schwellenländern.
Die Expertin verwies auf eine rekordverdächtig hohe Differenz zwischen Dividendenrenditen und Anleiherenditen. Auch der noch immer recht große Abstand zwischen Renditen von Unternehmensanleihen und Cashflow-Renditen spreche für Aktien. Ob bei den Anlegern aber Aktien zu Favoriten würden, hänge davon ab, ob die Investoren in diesem und im nächsten Jahr wirklich mit einem Konjunkturaufschwung rechneten und größere politische Risiken ausblieben.
Bei Aktien konzentriert sich Dufosse auf die Regionen mit den attraktivsten Bewertungen und dem größten Erholungspotenzial, wie dem Euroraum und Schwellenländer. Der Euroraum profitiere von seiner eher niedrigen Bewertung und der Untergewichtung in vielen Portfolios. Dabei würden Peripherieländer wie Italien und Spanien aufgrund des größeren Erholungspotenzials bevorzugt. In den Schwellenländern spiegelten die Aktienkurse derweil die Konjunkturerholung noch nicht vollständig wieder.
Im Rentenbereich hält die Expertin hochverzinsliche Unternehmensanleihen und Schwellenland-Anleihen für aussichtsreich. Für Rohstoffe ist sie allerdings nicht ganz so optimistisch. Selbst wenn die Nachfrage 2013 stärker zulegen sollte, dürfte das Weltwirtschaftswachstum keineswegs für eine drohende Überhitzung sorgen. Das Angebot werde den Markt weiter bestimmen. Außer bei einigen Industriemetallen, wie Kupfer, dürfte das Angebot 2013 ausreichen, um die wachsende Nachfrage zu decken./mis/ajx/zb
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