19.12.2012 16:02:33
|
ANALYSE/BNP Paribas: 2013 wird ein schwieriges Aktienjahr
Die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte werde das Wachstum weiter belasten, charakterisierte De Vijlder das makroökonomische Umfeld. So seien die Defizite der meisten Staaten für eine Stabilisierung der Schuldenquoten noch immer zu hoch, was ausgeprägte Sparmaßnahmen in den Industrienationen impliziere. Die chinesische Konjunktur habe derweil das Tief erreicht, dürfte künftig allerdings langsamer zulegen als in der Vergangenheit. Mit Blick auf die Eurokrise zeigte sich der Experte mittlerweile aber etwas zuversichtlicher. Die Extremrisiken seien unter Kontrolle. Allerdings gab De Vijlder zu bedenken, dass eine dauerhafte Lösung noch ausstehe. So erforderten die großen Projekte wie Bankenunion und Wirtschaftspakt noch viel Arbeit.
Mit Blick auf die Leitzinsentwicklungen sieht De Vijlder 2013 indes kaum Risiken: Die Liquidität an den Märkten dürfte extrem hoch bleiben. Allerdings seien keine positiven Impulse durch Zinssenkungen mehr zu erwarten, da die Leitzinsen in kaum einem Industriestaat noch deutlich über Null lägen. Gleichzeitig hätten nur wenige Schwellenländer Spielraum, um ihre Geldpolitik zu lockern und so einen positiven Einfluss auf die Kapitalmärkte auszuüben. Die Produktionskapazitäten in diesen Ländern seien stärker ausgelastet als noch 2008, wodurch die Bedenken hinsichtlich einer wachsenden Inflation den Handlungsspielraum einschränkten.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt De Vijlder, auf Einjahressicht Staatsanleihen der Schwellenländer 2013 überzugewichten. Hochverzinsliche Unternehmensanleihen beurteilt er gegenwärtig eher neutral, ist diesbezüglich aber tendenziell positiv gestimmt. Zur Risikostreuung seien zudem sichere Staatsanleihen geeignet. Auch Gold könne für diesen Zweck genutzt werden. Ansonsten sollten Rohstoffe aber tendenziell untergewichtet werden.
Bei Aktien rät der Experte derweil zu einer neutralen Gewichtung. Diese Anlageform sei 2013 nur für dynamisches Management, nicht aber für "Buy-and-Hold"-Strategien geeignet. Innerhalb dieser Anlageklasse sollten Papiere japanischer Unternehmen eher untergewichtet werden. Das gelte auch für Aktien aus den Schwellenländern, da diese auf relativer Basis unattraktiv erschienen. Anteilsscheine von Unternehmen aus den USA und Europa sollten bei der Aktienauswahl hingegen eher übergewichtet werden. Das begründete De Vijlder mit dem in den USA erwarteten Wachstum sowie der vergleichsweise attraktiven Bewertung europäischer Papiere./mis/jha/
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!