Neue Fassung genehmigt 14.08.2023 22:05:13

AMC-Aktie bricht ein: US-Gericht erlaubt AMC-Aktienumwandlung

AMC-Aktie bricht ein: US-Gericht erlaubt AMC-Aktienumwandlung

• Gericht winkt Aktienumwandlung von AMC durch
• Vorteile für Unternehmen und Aktionäre
• Aktionäre haben kein Ausstiegsrecht


AMC-Aktie rückt wegen Meme-Rally in den Fokus

Der US-Kinobetreiber AMC stand in den vergangenen Jahren vor allem aufgrund seines Status als Meme-Aktie an der Börse in der Öffentlichkeit. Um die Filmtheaterkette stand es in den letzten Jahren finanziell alles andere als gut, weswegen die AMC-Aktie vermehrt zum Ziel von Shortsellern wurde, die auf sinkende Kurse des Papiers wetteten. Kleinanleger, die sich auf dem Online-Forum Reddit absprachen, schickten die AMC-Titel - und die von anderen Unternehmen wie GameStop - Anfang 2021 jedoch weit ins Plus, was einen Shortsqueeze auslöste und die Leerverkäufer dazu zwang, ihre Positionen mit Verlusten aufzulösen.

AMC-Aktie tief im Minus

Von ihren Höchstständen ist die AMC-Aktie an der NYSE seitdem zwar wieder zurückgekommen, dennoch notiert das Papier meist bei höheren Kursen als noch vor Beginn der WallStreetBets-Bewegung. Am vergangenen Freitag musste die Meme-Aktie im nachbörslichen Wall Street-Handel jedoch deutliche Verluste hinnehmen. Und auch im Montagshandel ging es weiter abwärts: Zm Handelschluss notierte die AMC-Aktie 35,46 Prozent tiefer bei 3,3950 US-Dollar.

Gericht stimmt Umwandlung in Stammaktien zu

Der Kurseinbruch folgt auf die Neuigkeit, dass ein Gericht in Delaware einen Aktienumwandlungsplan des Unternehmens genehmigt hat, wie "MarketWatch" berichtet. Eine frühere Version des Plans wurde im vergangenen Monat durch das Gericht abgelehnt, nun stimmte Richterin Morgan Zurn der überarbeiteten Fassung aber zu. Damit sei der Weg für AMC frei, die Preferred-Equity-Units genannten Hinterlegungsscheine in Stammaktien umzuwandeln, um mehr Aktien auf den Markt zu bringen und damit finanzielle Stärkung zu erfahren. Unter Privataktionären stieß der Plan jedoch auf Kritik, wie das Marktportal schreibt, da die Anteile damit verwässert werden könnten. Gegen die erste Fassung wurden mehr als 2.800 Einsprüche von Aktionären erhoben.

AMC-Aktionäre können von Kapitalbeschaffung profitieren

Zurn schrieb in einer Stellungnahme, dass die am Freitag genehmigte Vergleichsvereinbarung eine Verwässerung der Stammanteile zwar nur eingeschränkt verhindern könne, jedoch trotzdem Vorteile für AMC als auch die Aktionäre mit sich bringe. So sorge der Schritt dafür, dass es "mehr Eigenkapital in einem angeschlagenen Unternehmen" gebe und AMC damit "notwendige Einnahmen zu erzielen" könne. Der Anteil der bestehenden Stammaktionäre an AMC steige damit um etwa drei Prozent, so die Richterin.

Milliarden-Schuldenberg belastet

Zwar lag AMC im zweiten Quartal 2023 mit einem Gewinn von 0,01 US-Dollar je Aktie und einem Umsatz von 1,35 Milliarden US-Dollar über den Erwartungen der Analysten, trotzdem verbrenne das Unternehmen zügig Bargeld, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wie aus dem Erstantrag zur Aktenumwandlung hervorging. Wenn das Unternehmen aber in der Lage sei, neue Aktien auszugeben, könne auch der 5,1 Milliarden US-Dollar schwere Schuldenberg abgearbeitet werden. Die bereitgestellten Aktien sollen einen Wert in Höhe von 129 Millionen US-Dollar aufweisen, so MarketWatch. Aktionären wird jedoch kein Ausstiegsrecht gewährt, da dies nicht nur AMC selbst, sondern auch den Anlegern selbst schaden würde, so Zurn.

Redaktion finanzen.at

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