Milliarden-Deal in Sicht? |
18.05.2021 22:14:00
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Amazon-Aktie schwächer: Amazon interessiert sich wohl für MGM-Filmstudios - Bundeskartellamt mit neuem Verfahren
Erst Anfang dieser Woche hatte die Konsolidierungswelle in der Branche dafür gesorgt, dass der US-Telekomriese AT&T seine Mediensparte Warner Media (CNN, HBO, Warner Bros.) mit dem Angebot des Rivalen Discovery zusammenlegen will, um das Streamingangebot zu stärken. In Europa wollen die französischen Fernsehfirmen M6 und TF1 zusammengehen, große Aktionäre sind der französische Mischkonzern Bouygues und die luxemburgische Mediengruppe RTL.
MGM ist eines der wenigen noch nicht von einem Großkonzern geschluckten Hollywood-Filmstudios. Die Konkurrenz von Warner Bros. gehört noch zu AT&T, Fox zum Unterhaltungsriesen Disney, Universal zum Kabelkonzern Comcast, und Paramount zum Medienkonzern ViacomCBS. Größter Anteilseigner von MGM ist der Hedgefonds Anchorage Capital, der nach der Finanzkrise ab 2010 in die strauchelnden MGM-Studios investierte.
MGM hat wie der Rest der Branche in der Pandemie unter geschlossenen Kinos zu leiden, der Start der Blockbuster-Hoffnung "No Time to Die" aus der James-Bond-Reihe musste bereits mehrfach verschoben werden. Dagegen boomt mit fehlenden Ausgehmöglichkeiten in Nordamerika und Europa das Video-Streaming zu Hause. Die Streamingkonzerne investieren mittlerweile neben dem Ankauf von Lizenzen auch viel Geld in eigene Produktionen, um das Angebot auszuweiten. Amazon etwa schraubte die Ausgaben für Produktion und Lizenzen von Video- und Musikinhalten vergangenes Jahr von 7,8 auf 11 Milliarden Dollar hoch. MGM bietet neben Filmen auch in kleinerem Stile Serien an.
Vergangenes Jahr soll der Streaming-Platzhirsch Netflix auch Interesse daran gezeigt haben, die Exklusivrechte für den neuen James-Bond-Kinofilm aus den MGM-Studios zu kaufen. Dem Streamingdienst war dem Vernehmen nach letztlich aber der aufgerufene Preis zu hoch.
Kartellamt lässt bei Amazon nicht locker - Neues Verfahren eingeleitet
Das Bundeskartellamt hat ein neues Verfahren gegen den US-Onlineriesen Amazon eingeleitet.
Die Bonner Kartellwächter greifen dazu auf neue Regelungen im Wettbewerbsrecht zurück, die ihre Rolle stärken sollen. Damit könnten die Wettbewerbshüter früher als in der Vergangenheit eingreifen, wenn sie bei Amazon wettbewerbsgefährdende Verhaltensweisen feststellen sollten.
"Konkret prüfen wir in einem ersten Schritt, ob Amazon eine überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb zukommt", erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt. Charakteristisch dafür sei "eine schwer angreifbare wirtschaftliche Machtstellung". "Mit seinen Online-Marktplätzen und vielen weiteren - insbesondere digitalen - Angeboten kommt dies für Amazon in Betracht", ergänzte Mundt.
Das Kartellamt hatte vom Gesetzgeber neue Instrumente in die Hand bekommen. Im Januar traten Änderungen des Kartellrechts in Hinblick auf Digitalkonzerne in Kraft. Das Kartellamt kann demnach eine marktbeherrschende Stellung von Unternehmen künftig leichter feststellen und eingreifen, um bestimmte Verhaltensweisen zu untersagen. Im Falle des US-Internetriesen Facebook hatte das Kartellamt bereits zu den neuen Regeln gegriffen und sein Verfahren ausgeweitet.
Gegen Amazon hatten die Wettbewerbshüter bereits zuvor zwei Verfahren angestoßen. Dabei untersuchen sie, inwieweit der US-Konzern durch Preiskontrollmechanismen Einfluss auf die Preissetzung der auf dem Amazon-Marktplatz tätigen Händler nimmt. In einem zweiten Verfahren prüfen sie, inwieweit Vereinbarungen zwischen Amazon und Markenherstellern wie Apple, die Dritthändler vom Verkauf von Markenprodukten auf dem Amazon-Marktplatz ausschließen, einen Verstoß gegen Wettbewerbsregeln darstellen.
Die Amazon-Aktie verlor im NASDAQ-Handel 1,17 Prozent auf 3.232,28 US-Dollar.
SEATTLE (dpa-AFX)/Düsseldorf (Reuters)
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