19.03.2013 12:53:00

AMAG soll nicht von der Börse, dürfte aber aus dem ATX fliegen

Die B&C-Gruppe, heute schon Großaktionär der AMAG, hat nicht vor, den Streubesitz aus der Firma zu drängen und den Aluminiumkonzern dann von der Wiener Börse zu nehmen.

Das hat die B&C Gruppe in ihrem formellen, bis 9. April (18 Uhr) laufenden, Übernahmeangebot festgeschrieben, das nun auch bei der Übernahmekommission aufliegt. Das Angebot verfolge nicht das Ziel, das alleinige Eigentum an der Gesellschaft zu erlangen bzw. einen Squeeze-Out durchzuführen und die Notierung der Aktien an einem geregelten Markt der Wiener Börse zu beenden (Delisting), heißt es im Offert.

Es sei aber "nicht auszuschließen" und angesichts der Aktionärsstruktur "sogar eher anzunehmen", dass die Zielgesellschaft nach Durchführung des Übernahmeangebots "ihren Status als ATX-Firma verlieren könnte", schreibt die B&C-Gruppe im Angebot. Zumal schon vor Durchführung des Übernahmeangebots rund 73,57 Prozent der Aktien sogenannten "Paketaktionären" gehören.

Bei besonders hoher Annahmequote könnte die Mindeststreuung für einen Verbleib im "Prime Market" nicht mehr gegeben sein. So liegt bei einem Streubesitz von zumindest 25 Prozent die Streubesitzschwelle bei 15 Mio. Euro Marktwert, bei unter 25 Prozent sind es 30 Mio. Euro.

Ein Ausscheiden aus dem Prime market würde, so wird erwähnt, voraussichtlich zu einer stark eingeschränkten Liquidität der Aktie führen.

Das Angebot an den echten Streubesitz der AMAG richtet sich effektiv an 9,3 Millionen Aktien - also 26,43 Prozent des Grundkapitals.

73,57 Prozent sind bereits jetzt in fester Hand - zum Teil syndiziert, zum Teil mit Vorkaufs- und Aufgriffsrechten der B&C verpflichtet. Zur Zeit der Angebotslegung (19.3.) gehörten 30 Prozent direkt der B&C Gruppe, 11,12 Prozent der AMAG-Arbeitnehmerstiftung, 5 Prozent der Oberbank. Macht zusammen 46,13 Prozent, die die B&C mit heutigem Tag hinter sich hat. Generell richtete sich das Übernahmeangebot an die verbliebenen 53,87 Prozent.

Weil aber die Investoren RLB (16,5 Prozent), sowie Esola Beteiligungsverwaltung (5 Prozent) und Treibacher (5,9 Prozent) nicht verkaufen wollen und verbindliche Verzichtserklärungen abgaben, richtet sich das Offert an die restlichen 26,43 Prozent oder 9,3 Millionen Aktien.

Ausgehend vom Kaufpreisangebot (23,40 Euro je Aktie) will sich die B&C das Übernahmeangebot für diese 9,3 Millionen Aktien samt Spesen 220 Mio. Euro kosten lassen. Zusätzlich zum Aktienangebotspreis kommt noch die Dividende von 60 Cent, so dass sich das Offert auf 24 Euro erhöht, allerdings weiter unter dem aktuellen Börsenkurs. Dienstagmittag notierte die AMAG-Aktie in Wien bei 24,54 Euro.

Die Dividende wird am 16. April in der Hauptversammlung beschlossen und am 24. April ausbezahlt. In der Jahreshauptversammlung könnten schon neue Aufsichtsräte einziehen.

(Schluss) rf/tsk

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