Am 15. Juli ist Schluss 26.06.2013 11:03:34

Aktionäre zwingen GSW-Chef zur Abdankung - Auch Aufsichtsvorsitzender geht

Der Vorstandsvorsitzende Bernd Kottmann werde sein Amt zum Ablauf des 15. Juli niederlegen und aus dem Führungsgremium ausscheiden, teilte GSW am Dienstagabend mit. Damit räumt der neue Chef bereits nach rund drei Monaten im Amt wieder seinen Posten. Erst Mitte April hatte Kottmann auf Geheiß von Aufsichtsratschef Eckart John von Freyend sein Amt angetreten. Auch Freyend wird das Unternehmen nach dem Aus für seinen Kandidaten verlassen, allerdings gut zwei Wochen später. Am Markt sorgte die Klarheit im Tauziehen um die neue Führung offenbar für Erleichterung. Die Papiere der Berliner kletterten im mit einem Plus von mehr als fünf Prozent an die MDax(MDAX)-Spitze. Seit der Hauptversammlung hatte der Kurs um gut zwei Prozent nachgegeben. Händler hatten das Votum der Aktionäre damals als "Tiefschlag" für den Aufsichtsrat bezeichnet.

"Ich respektiere das Abstimmungsergebnis der letzten Hauptversammlung und übernehme als Vorsitzender des Aufsichtsrats hierfür die politische Verantwortung", sagte Freyend laut Mitteilung. Ihm gehe es zuallererst um das Wohl des Unternehmens. "Daher mache ich den Weg frei für einen geordneten Übergang."

Eine neue Spitze für Aufsichts- und Führungsgremium sucht das Unternehmen nun "kurzfristig" mithilfe externer Berater. Die Vorstände Jörg Schwagenscheidt und Andreas Segal führen in der Zwischenzeit die Geschäfte. Der Aufsichtsrat will zudem einen unabhängigen Gutachter beauftragen, um den Auswahlprozess des früh gescheiterten Kottmann zu durchleuchten.

Vor einer Woche hatten die Aktionäre des Berliner Immobilienkonzerns auf der Hauptversammlung Kottmann das Vertrauen entzogen. Freyends Abberufung war hingegen knapp gescheitert. Aktionärsvertreter waren Sturm gelaufen gegen die neue Führungsspitze bei den Berlinern. Der niederländische Pensionsfonds PGGM hatte mit entsprechenden Anträgen auf dem Aktionärstreffen eine unerwartet große Mehrheit der Aktionäre hinter sich gebracht. Mehr als 60 Prozent hatten sich gegen Kottmann ausgesprochen, fast 70 wollten Freyend nicht mehr an der Spitze des Kontrollgremiums sehen.

Der Fonds wirft Freyend früheren Aussagen eines GSW-Sprechers zufolge vor, Kottmann zu schnell ausgewählt und nicht ausreichend Alternativen geprüft zu haben. Kritisch sieht der Fonds demnach auch, dass Freyend und Kottmann bis 2006 gemeinsam beim Immobilienunternehmen IVG gearbeitet hatten.

/he

BERLIN (dpa-AFX)

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