Hohe Schäden belasten |
10.11.2023 17:52:00
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Allianz-Aktie mittlerweile tiefer: Nach Gewinnrückgang im Quartal - Allianz bestätigt Jahresprognose
Im Zeitraum von Juli bis September sank das operative Ergebnis um knapp 15 Prozent auf 3,47 Milliarden Euro. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens mit 3,22 Milliarden Euro gerechnet. Der Nettogewinn fiel um fast 30 Prozent auf gut 2 Milliarden Euro. Das Geschäftsvolumen stieg dagegen um 4,5 Prozent auf 36,5 Milliarden Euro.
Im laufenden Jahr rechnet die Allianz weiterhin mit einem operativen Gewinn auf Vorjahresniveau von 14,2 Milliarden Euro, wobei Abweichungen von 1 Milliarde Euro nach oben oder unten möglich sind. In den ersten neun Monaten betrug der operative Gewinn 11 Milliarden Euro. Der Analystenkonsens für 2023 steht bei 14,7 Milliarden Euro.
Allianz-Aktie dreht nach kräftigen Gewinnen ins Minus
Die Aktien der Allianz haben am Freitag deutliche Kursgewinne im Handelsverlauf nicht verteidigen können. Hatten die Papiere des DAX-Schwergewichts im frühen Handel noch 3,5 Prozent höher notiert, so bröckelte der Kurs am Nachmittag wieder ab und gab zuletzt um 0,14 Prozent auf 222,00 Euro nach.
Die schweren Unwetter in Deutschland, Italien und Österreich waren Allianz im Sommer teuer zu stehen gekommen. Insgesamt kosteten die Folgen von Naturkatastrophen den Versicherer im dritten Quartal fast 1,3 Milliarden Euro und damit knapp viermal so viel wie ein Jahr zuvor. Den Umsatz steigerte Allianz, der operative Gewinn fiel hingegen wegen der Katastrophen um 15 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro.
"Fallende Gewinne bei steigenden Umsätzen sind das genaue Gegenteil von dem, was die Investoren sehen wollen", schrieb Stratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Für einen Versicherungskonzern, der in der Regel ein schwankungsarmes Ertragsprofil habe, sei ein Gewinneinbruch ein "ernstzunehmendes Warnsignal".
"Die Zahlen im dritten Quartal fielen durchwachsen aus", lautete das Fazit des Analysten Werner Schirmer von der Landesbank Baden-Württemberg. Während das Nettoergebnis, die Belastung durch Naturkatastrophen und das Neugeschäft in der Lebensversicherung enttäuscht hätten, hätten das operative Ergebnis und die Solvenzquote positiv überrascht.
Die Kapitalausstattung von Allianz sei solide, liege aber unter den Quoten der großen europäischen Konkurrenten, führte Schirmer weiter aus. Gemessen am Gewinn und der Dividende sei die Allianz-Aktie im europäischen Branchenvergleich günstig bewertet, gemessen am Substanzwert hingegen eher hoch.
Mit einem Kursgewinn von rund zehn Prozent seit Jahresbeginn halten die Allianz-Aktien in etwa Schritt mit dem deutschen Leitindex DAX. In den vergangenen Jahren wurde die Luft für die Papiere stets oberhalb von 230 Euro dünn, von dieser Marke konnten sie sich nicht nachhaltig nach oben absetzen.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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