05.03.2015 23:03:01

Allgemeine Zeitung Mainz: Unrealistisches Ziel / Kommentar zur Elektromobilität

Mainz (ots) - Das klingt doch nach einem Super-Deal, der die Elektromobilität in Deutschland voranbringen wird: Der Autokäufer zahlt, um mal das Beispiel des VW-Kleinwagens "Up" zu nehmen, 27.000 Euro und damit im Vergleich zum Benziner den dreifachen Preis, damit sein neues Gefährt umweltfreundlich von einem Elektromotor angetrieben wird - und zur Belohnung darf er dann nach den Vorstellungen der Bundestagsabgeordneten in Innenstädten seinen Wagen auf speziellen Parkplätzen abstellen und die Busspur benutzen. Oder auch nicht, denn ob sich der Stromer tatsächlich den Platz mit dem öffentlichen Nahverkehr teilt, entscheiden die Kommunen - und die sind gar nicht begeistert von der Idee aus Berlin. Doch Sarkasmus beiseite: Mit Anreizchen wie den gestern beschlossenen wird man wohl kaum einen zusätzlichen Interessenten für die Elektromobilität begeistern - und somit erscheint das Ziel von einer Million E-Mobilen auf deutschen Straßen in fünf Jahren noch unrealistischer zu sein als ohnehin schon. Wer sich heute einen Stromer zulegt, macht dies angesichts des hohen Einstandspreises eher aus Überzeugung als aus wirtschaftlichem Kalkül. Der Bundestag hat es am Donnerstag versäumt, jene Autokäufer abzuholen, die zwar grundsätzlich Interesse an einem E-Mobil haben, aber von den hohen Kosten abgeschreckt werden. Ein Zuschuss von 5000 Euro, wie ihn der Grünen-Abgeordnete Stephan Kühn vorgeschlagen hatte, beseitigt zwar nicht den Preisunterschied zwischen Benziner und Stromer. Aber allein das Gefühl, für eine Entscheidung finanziell belohnt zu werden, kann enormes Kaufinteresse auslösen. Die Abwrackprämie hat es gezeigt.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485828 online@vrm.de

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