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16.11.2014 19:47:59

Allgemeine Zeitung Mainz: Höchste Eisenbahn / Kommentar zu den Bahn-Gewerkschaften

Mainz (ots) - Eigentlich standen die Signale diese Woche gar nicht schlecht. Die Bahn hatte den konkurrierenden Gewerkschaften einen gemeinsamen Termin für Verhandlungen vorgeschlagen - und bei Millionen streikgeplagter Bahnkunden mag ein Hoffnungsschimmer gekeimt sein, dass das nervenzehrende Chaos durch stillstehende und verspätete Züge doch vielleicht irgendwann mal ein Ende haben könnte. Aber ehe die Partner überhaupt am Tisch sitzen, tönt schon wieder das gefürchtete Wort durchs Land: Streik. Jetzt droht die EVG mit einem Arbeitskampf, und wieder einmal geht es nicht um das Durchsetzen konkreter Forderungen zu Gehalt oder Arbeitszeit, sondern um Macht. Kindergartenspiele, die wir nun schon seit Monaten von der Konkurrenzgewerkschaft kennen. Die EVG fürchtet, bei einer Einigung zwischen Bahn und GDL - falls es zu dieser überhaupt kommt - als Verlierer da zu stehen und kündigt schon mal prophylaktisch einen möglichen Ausstand an. Man kann der EVG lediglich zugutehalten, dass sie eine mögliche Lösung im Vorfeld mitliefert - mit inhaltsgleichen Tarifverträgen hätte er kein Problem, sagt der Vorsitzende. Ein Vorschlag, der insbesondere im Sinne der EVG als mitgliederstärkere Gewerkschaft ist, aber auch im Sinne der Bahn. Unterschiedliche Regelungen innerhalb einer Belegschaft sind Gift für Betriebsklima und Motivation. Aber ebenso sind Streikdrohungen ohne wirkliches Interesse an einer Einigung Gift, wenn es um die Akzeptanz von Arbeitskämpfen in der Bevölkerung geht. Durch Kompromissbereitschaft und vernünftige Vorschläge - auch im Sinne des Kunden - hat sich bislang keine der Parteien hervorgetan. Diese Woche haben alle drei die Chance, ihre Trotzphase zu überwinden. Es ist höchste Eisenbahn.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Andreas Trapp Newsmanager Telefon: 06131/485872 online@vrm.de

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