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03.07.2018 22:17:43

Allg. Zeitung Mainz: Zeit fürs Urteil / Kommentar von Reinhard Breidenbach zu Beate Zschäpe

Mainz (ots) - Sehr bemerkenswert, wie sich die Angeklagte Zschäpe in ihrem Schlusswort geäußert hat. So ganz anders als in mehr als fünf Jahren Prozess zuvor. Aufrichtiges Mitgefühl habe sie mit den Hinterbliebenen der Opfer, versichert sie. Und mit rechtsradikalem Gedankengut habe sie unwiderruflich abgeschlossen. Und Verantwortung wolle sie übernehmen. Das Problem ist nur: Ist das wirklich glaubwürdig? Meint Zschäpe das tatsächlich so - oder sind es nur Krokodilstränen, ist es nur Taktik, um der schwersten Strafe zu entgehen, die ihr droht: Lebenslänglich mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld und anschließender Sicherungsverwahrung? Zschäpe hat jedes Recht, zu taktieren und zu lügen. So bestimmt es das Gesetz, und das ist richtig so. Jeder Angeklagte hat enorm viel zu verlieren, ihm muss seine Schuld nachgewiesen werden, er braucht nicht seine Unschuld zu beweisen. Freilich müssen Angeklagte nicht lügen. Wenn sie die Wahrheit sagen, hat das meist positive Konsequenzen für sie. Nicht verschwiegen werden soll allerdings: Nicht selten erreichen Angeklagte mit Abstreiten und Lügen auch, dass sie in Freiheit bleiben. Aber schuldig bleiben sie dann doch ihr Leben lang, und ob sie damit gut leben können, ist sehr die Frage. Das Gericht muss beurteilen, ob Zschäpe bei ihrem letzten Wort gelogen hat. Das Gericht hat glücklicherweise das allerletzte Wort. Manches spricht dafür, dass die Angeklagte bloß taktiert hat. Dilettantisch, fast kindisch ist Zschäpes Appell an die Richter, sich nicht von politischem Druck beeinflussen zu lassen. Aber das werden sie ihr nicht negativ anlasten. Das nicht.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Werner Wenzel Leiter Newspool Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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