27.12.2018 21:13:42

Allg. Zeitung Mainz: Wie der Bulle... / Reinhard Breidenbach zu Scheuer/Dieselaffäre

Mainz (ots) - Es ist ein rechtes Unglück, dass Andreas Scheuer ausgerechnet jetzt Verkehrsminister ist - jetzt, da der Dieselskandal eine Art latenten Dauer-Tsunami darstellt. Autohersteller haben gelogen und betrogen, Topmanager sitzen ab und an hinter Gittern, Dieselfahrer wissen nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht. Zwei Dinge allerdings wissen sie: Die Gefahr, am Ende als Depp dazustehen, ist für sie am größten. Und: Dem Verkehrsminister Scheuer ist das am Ende relativ wurscht, Hauptsache, er rettet seine eigene Haut. Das erinnert an das, was Helmut Schmidt als Kanzler über Franz Josef Strauß sagte: "Der redet mal so und mal so, wie der Bulle gerade pisst." Wobei man hinzufügen muss, dass Strauß, bei allen objektiven Schwächen, im Vergleich zu Scheuer ein fast göttlicher Titan war. Scheuer redet mal so und mal so. Die Autohersteller ins Visier zu nehmen, ist im Grundsatz nicht verkehrt, das kann aber morgen schon wieder ganz anders klingen. Man gewinnt mehr und mehr den Eindruck, Politik und Hersteller hofften, das Problem so lange auf die lange Bank zu schieben, bis es sich von selbst erledigt: durch Alterung und Abdankung schadstoffreicher Dieselflotten. Wie absurd diese Hoffnung ist, zeigen allerdings die bislang ergangenen Gerichtsurteile zu Diesel-Fahrverboten - unabhängig davon, ob man die Richterworte intelligent oder doch eher bürokratisch-arrogant findet. Dringend nötig wären jetzt Führungsqualitäten. Scheuer hat sie jedenfalls nicht. Übrigens ein erneutes Beispiel dafür, dass der Union die Vorzüge eines Friedrich Merz gut zu Gesicht stünden, in welcher Funktion auch immer.

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