30.01.2015 19:42:58

Allg. Zeitung Mainz: Vernunft gefragt / Kommentar zu Tempo 80 auf Landstraßen

Mainz (ots) - Zwei Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Deutschland ereignen sich auf Landstraßen. Angesichts dieser Zahl muss man nicht lange darüber nachdenken, ob Handlungsbedarf besteht. Ob die jetzt vom Verkehrsgerichtstag geforderte Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 80 auf nicht ausgebauten Straßen das Problem löst, darf allerdings bezweifelt werden. Erst recht in Kombination mit dem weiteren Vorschlag der Experten: dem Heraufsetzen des Tempolimits für Lkw von bisher 60 auf künftig 80 Kilometer in der Stunde. Eine Kopplung dieser beiden Maßnahmen dürfte insbesondere die Anzahl gefährlicher Überholvorgänge nicht senken, sondern sie vielmehr regelrecht heraufbeschwören. Aber nicht nur deshalb darf bezweifelt werden, dass man mit einem einfachen Verwaltungsakt hier wirklich etwas tief greifend regeln kann. Landstraße ist nicht Landstraße. Und: Vor allem auf den schlechteren Routen gibt es vielfach schon Tempolimits und Überholverbote. Und trotzdem passieren auch und gerade dort immer wieder schreckliche Unfälle. Nichtstun verbietet sich angesichts der Opferzahlen dennoch. Es bleiben drei Möglichkeiten: Die Sicherheitsausstattung der Fahrzeuge muss weiter verbessert werden. Führerscheininhaber, insbesondere Jüngere, müssen noch dringlicher auf die Gefahrenlage hingewiesen werden. Und diejenigen, die Verbote übertreten, müssen deutlich härter bestraft werden als bisher. Einfache Lösungen gibt es nicht. Auch wenn es politisch noch so verlockend ist, nach ihnen zu rufen: Da, wo man am Ende auf die Vernunft des Menschen angewiesen ist, funktionieren sie nicht.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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