04.01.2015 19:28:00

Allg. Zeitung Mainz: Vergangenheit - Kommentar zum Dreikönigstreffen

Mainz (ots) - In einem Internetportal, in dem sich eine Gruppe über "fast vergessene Worte" austauscht, kam jüngst irgendwo zwischen Muckefuck und Fisimatenten als Vorschlag: "FDP - wer erinnert sich noch?" Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, kann man da nur sagen. Seit mehreren Jahren desaströse Wahlergebnisse und bis heute gleichbleibend schlechte Umfragewerte, bis auf ganz treue Stammwähler ist den Liberalen nicht viel geblieben. Inzwischen fast überall in der Republik und vor allem in Berlin nur noch Außerparlamentarische Opposition, schwindet das öffentliche und mediale Interesse an den Liberalen immer weiter - ein Teufelskreislauf. Auch ihr Dreikönigstreffen wird kaum die Aufmerksamkeit früherer Jahre finden. Ein Farbwechsel von blau-gelb zu magentarot - übrigens nichts Neues, die schwarze CDU setzt längst auf warmes Orange - wirkt da wie ein ziemlich hilfloser Versuch, mit einem neuen Image zu starten. Retten wird es die FDP nicht. Heute sind kleine Parteien dann erfolgreich, wenn sie möglichst extreme Stimmen des Volkes aufnehmen. Solche "Stammtischparteien" knabbern allenthalben am großen Wählerkuchen. Auch die SPD leidet darunter, hat aber genug "Fleisch" zum Überleben. Die FDP nicht. In einer Zeit, in der die soziale Schere immer weiter auseinandergeht, kommt der FDP darüber hinaus zunehmend die Klientel abhanden. Für eine Partei, die mit Köpfen wie Theodor Heuss und Hans-Dietrich Genscher deutsche Geschichte prägte, eine bittere Erkenntnis. Ein wirklich kluger, charismatischer Kopf - vielleicht könnte er der Partei noch mal Auftrieb geben. Davon ist bei den Liberalen aber schon lange nichts mehr zu sehen. So wird die FDP zwar nicht vergessen, aber bald Vergangenheit sein.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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