13.11.2013 19:42:15

Allg. Zeitung Mainz: Schade ums Papier / Kommentar zum Gutachten der Wirtschaftsweisen

Mainz (ots) - Das war eine Klatsche der ganz besonders harten Art und sie kommt für Angela Merkel zu einem ausgesprochen ungünstigen Zeitpunkt. Denn das Gutachten der Wirtschaftsweisen trampelt auf so ziemlich allem herum, worauf sich Union und SPD wohl einigen müssen, um gemeinsam Politik zum Wohle des Landes zu machen. Doch genau das sehen die Experten massiv gefährdet, sollten Kernforderungen vor allem der SPD Teil der Politik der künftigen Großen Koalition werden. Normalerweise würde die Kanzlerin der SPD das Papier honigsüß lächelnd unter die Nase halten und dann ganz hoch über den Kopf, damit auch jeder ganz deutlich erkennt, wer hierzulande kompetent und wer wirtschaftlich gelinde gesagt ein Luftikus ist. Da Angela Merkel aber auch die kommenden vier Jahre Kanzlerin sein will, bleibt ihr nur, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und das Papier erst einmal in der untersten Schublade verschwinden zu lassen. Doch genau das wäre fatal. Denn die Experten weisen darauf hin, dass die in Rede stehenden Weichenstellungen bei Renten, Löhnen und Steuern eine verheerende Langzeitwirkung haben werden, die Große Koalition sich also an der Zukunft der Jungen hierzulande vergeht. Doch Koalitionen schmiedet man in Demokratien, um im Heute zu regieren und nicht, um die Weichen für die Zukunft jenseits der vier Jahre einer Legislaturperiode richtig zu stellen - obwohl sie genau das tun sollten. Also wird sich Angela Merkel das einzig positive im Papier der Weisen herauspicken und der Welt verkünden, dass ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent im kommenden Jahr ein solides Fundament sein wird, auf dem die Große Koalition große Politik machen kann. - Schade ums Papier, kann man da nur sagen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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