07.01.2018 21:03:58

Allg. Zeitung Mainz: Liste Lindner / Kommentar von Reinhard Breidenbach zur FDP

Mainz (ots) - Wer ist die FDP? Antwort: Lindner. Welches sind die Inhalte? Antwort: Lindner. Wie heißt die taktische Ausrichtung? Antwort: Lindner. Vorab zur Klarstellung: Es ist gut, dass die FDP wieder im Bundestag vertreten ist, der parlamentarisch verfasste Liberalismus gehört da hin, und in die Länderparlamente auch. Und, ja: Christian Lindner kommt das durchaus historisch zu nennende Verdienst zu, seine am Boden liegende Partei reanimiert zu haben. Aber: Wenn er sich jetzt mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf Augenhöhe sieht, indem er dessen Bewegung "En Marche" zum Vorbild ausruft, dann verhebt sich Christian Lindner. In dieser Liga spielt der FDP-Chef - noch - nicht. Wenn er dahin will, muss er noch eine Menge zeigen. Ja, er gibt der FDP ein Gesicht und Halt. Andererseits hat eine personelle Fokussierung auch Tücken. Außer dem alten Haudegen Wolfgang Kubicki könne niemand dem Vorsitzenden noch widersprechen, heißt es in der Partei, demnächst müsse man sich womöglich in "Liste Lindner" umbenennen. Da droht Abgehobenheit und die Gefahr, dass nur noch Ja-Sager Gehör beim Chefliberalen finden - was unweigerlich Realitätsferne zur Folge hätte. Lindner hat, strategisch kühl bis ans Herz, Jamaika an die Wand fahren lassen, weil er andere Pläne hat. Welche? Jedenfalls den, im Bund gehörigen Abstand zu Links-Grün zu wahren. Er will Steuern senken, nicht nur, aber vor allem für Unternehmer, und er will ein Einwanderungsgesetz. Die Oppositionsbank scheint ihm - vorerst - der günstigere Ort zur Profilierung. Für sich und die FDP, in dieser Reihenfolge.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Danielle Schwarz Newsmanagerin Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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