04.05.2014 20:24:58

Allg. Zeitung Mainz: Kurze Sicht / Kommentar zu Rentenplänen

Mainz (ots) - In der praktischen Umsetzung bedeutet der Begriff "abschlagsfreie Rente mit 63" nichts anderes als bis zu zweieinhalb geschenkte Rentenjahre. Wer Jahrgang 1952 ist, 45 Beitragsjahre aufweisen kann und die Neuregelung nutzt, wird also bis zu 30 zusätzliche Monate Rente beziehen, statt in dieser Zeit in die Sozialkassen einzuzahlen. Hinzu kommt noch das lebenslange Bonbon, einen geringeren Anteil der Altersbezüge versteuern zu müssen als bei einem späteren Renteneintritt. Selbst wenn es - wie auch immer - gelingen sollte, den noch früheren Ausstieg mit 61 über den Umweg Arbeitslosigkeit zu vermeiden, ein äußerst teures Unterfangen, wie ja seit Wochen von den unterschiedlichsten Seiten vorgerechnet wird. Dieses Wochenende war die Deutsche Rentenversicherung an der Reihe, ihren massiven Protest in Worte und Zahlen zu fassen. Deutlicher hätte die Kritik kaum ausfallen können: Das Rentenpaket sei nicht sachgerecht finanziert, mittel- und langfristig werde durch das Vorhaben der Beitragssatz steigen und das Rentenniveau sinken, viele müssten zahlen, wenige würden profitierten. Was muss eigentlich noch passieren, damit die Große Koalition ihre Pläne überarbeitet und an die Menschen denkt, die erst in 20, 30 oder 40 Jahren in Rente gehen werden? Die Reaktion von Unionsfraktionschef Kauder auf die aktuelle Kritik macht allerdings wenig Hoffnung, dass sich der Weitblick durchsetzt - die Rentenpläne würden in dieser Legislaturperiode weder die Rentenkasse noch den Haushalt in besonderer Weise belasten, sagte er in einem Interview. Na dann. Wen interessiert denn auch heute schon, was nach 2017 sein wird...

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