16.07.2018 22:17:42

Allg. Zeitung Mainz: Kaninchen / Kommentar von Reinhard Breidenbach zum Gipfeltreffen Trump - Putin

Mainz (ots) - Mit Trump und Putin ist es so wie mit dem Kaninchen und der Schlange. Nur, dass das Kaninchen sich für unglaublich schlau und stark hält und mit Abscheu Befürchtungen zurückweist, es könnte ein Opfer der Schlange werden. Und die Schlange lässt das Kaninchen in diesem Glauben. Materiell betrachtet ist Donald Trump als Präsident des noch immer mächtigsten Landes der Welt natürlich nicht das schwache Kaninchen. Intellektuell aber schon. Letztlich, und das macht die Sache wirklich gefährlich, bewundert Trump den russischen Präsidenten, denn sie sind Brüder im politischen Geiste. Beide sind im Grunde ihres Herzens Autokraten und rechtsnationale Populisten. Beide haben ein problematisches Verhältnis zur Wahrheit. Putin aus Kalkül: In Helsinki behauptet er allen Ernstes, Moskau habe sich nicht mit Hackerangriffen zugunsten Trumps in den US-Wahlkampf eingemischt. Trumps Wahrheiten wechseln sehr häufig und sind oft gar keine, sondern fixe Ideen. Eine der wichtigsten und zugleich absurdesten ist derzeit, dass Deutschland die USA wirtschaftlich und als billigen Beschützer ausnutze, wobei die Deutschen - und das bringt Trump erst richtig in Rage - von einem Trump-Erzfeind unterstützt werden. Von Barack Obama. Hinzu kommt: Dass Trump, wie aus seiner Vita ersichtlich, ein Problem mit starken Frauen hat, macht die Sache für Berlin nicht leichter. Wenn Trump mit Putin redet, vertritt er nicht die Interessen der freien Welt, sondern nur seine persönlichen. Dabei läuft er wie stets Gefahr, sich bis auf die Knochen zu blamieren. Und Putin wird versuchen, das gegen EU und Nato auszuschlachten. Die Lage ist extrem schwierig.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Werner Wenzel Leiter Newspool 06131-485980 online@vrm.de

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