28.01.2014 20:49:59

Allg. Zeitung Mainz: Historisches Fenster / Kommentar zu werbefreiem Rundfunk

Mainz (ots) - Nein, auf die Mainzelmännchen und Onkel Otto wollen wir nicht verzichten. Das ist aber noch lange kein Grund, die öffentlich-rechtlichen Sender nicht von der Werbung zu befreien und so endlich zu einer klaren Rundfunkordnung zu kommen. Es gibt in dieser uralten Debatte ein einmaliges historisches Fenster, das es zu nutzen gilt. Zum Nutzen einer sauberen dualen Rundfunkordnung. Und zum Nutzen von ARD und ZDF, die im Zeitalter der medialen Verflachung endlich einen Anlass fänden, ihre Rolle neu zu definieren. Worin besteht das historische Fenster? Während die Digitalisierung gerade die Geschäftsmodelle aller Mediengattungen durcheinanderwirbelt, haben ARD und ZDF von der Politik mit der neuen Haushaltsabgabe eine Art Ewigkeitsgarantie bekommen. Nirgendwo auf der Welt ist ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk so finanzstark und so nachhaltig ausgestattet worden (7,5 Milliarden Euro jährlich). Zugleich sind die Verluste durch einen Werbeverzicht bereits weitgehend gegenfinanziert, weil die Abgabe um gut 70 Cent zu hoch ausgefallen ist. Die fehlenden 50 Cent könnten die Sender spielend mit einem Abbau ihres Wasserkopfes bei der Verwaltung und ihren Produktionsapparaten einsparen. Die BBC hat solche Schnitte längst hinter sich. Gewinnen würden das Fernsehen und seine Zuschauer. Die öffentlich-rechtlichen Programmmacher könnten sich jenseits populistischer Quotenheischerei wieder stärker auf populäre Qualität besinnen - bei der Information wie bei der Unterhaltung. Zugleich würden die privaten Programmanbieter gestärkt, die sich im Werbemarkt gegen die Milliardenstaubsauger von Google, Facebook & Co. behaupten müssen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Werner Wenzel Newsmanager Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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