06.08.2018 22:37:45

Allg. Zeitung Mainz: Heikel / Kommentar von Reinhard Breidenbach zu Kindern von Dschihadisten

Mainz (ots) - Es ist ein Beinahe-Tabu, aber manchmal muss Problematisches getan werden, um Schlimmeres zu verhindern. Ja, es mutet erschreckend an: Acht- oder Zehnjährige, beobachtet vom Verfassungsschutz und womöglich gespeichert in nachrichtendienstlichen Informationssystemen. Kein Zweifel: Kinder, die radikalisiert und für den Dschihad rekrutiert werden, werden zu Opfern. Aber exakt um dies zu verhindern, gerade weil das Kindeswohl immer im Mittelpunkt stehen muss, kann es sinnvoll sein, kann es geradezu die Rettung dieser Kinder bedeuten, wenn Sicherheitsbehörden ein Auge auf sie haben. Wenn das vernünftig geschieht, in Kooperation mit Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, werden die Betroffenen nicht stigmatisiert, schon gar nicht kriminalisiert. Zugegeben: Es ist heikel und kompliziert. Gerade deshalb ist eine Aussage wie die der Linken-Politikerin Ulla Jelpke - "Die Schnüffler haben in Kinderzimmern nichts verloren" - in seiner Plattheit nicht zu unterbieten. 2010 dankte Jelpke in einem Interview ehemaligen Stasi-Agenten "für ihren mutigen Einsatz für den Frieden." Dass militärische oder kriminelle Banden Kinder in aller Welt als Werkzeuge missbrauchen, um durch sie zu töten oder anderweitig Verbrecherisches anzurichten, ist seit Langem bekannt. Die Dschihad-Variante ist eine von vielen Ausprägungen. Eines ist bei ihr aber anders als in entlegenen Teilen der Welt: Wenn Frauen und Kinder von Aktivisten der Terrormiliz IS nach Deutschland kommen, dann befinden sie sich in einem Staat, der Gefährdungen, Rechtsbrüche oder rechtsfreie Räume nicht dulden darf.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Danielle Schwarz Newsmanagerin Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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