12.01.2015 20:47:58

Allg. Zeitung Mainz: Gotteskrieger / Kommentar zum Kampf gegen den Islamismus

Mainz (ots) - Ja, Meinungsfreiheit ermöglicht auch die Extreme. Blasphemische Karikaturen, die Glaubensstifter bloßstellen, genauso wie etwa den französischen Autor Michel Houellebecq, der in seinem jüngsten Roman den ersten französischen Staatspräsidenten muslimischen Glaubens die Republik in einen islamischen Staat umbauen lässt. Das Ertragen der Extreme im Meinungsstreit entbindet allerdings nicht von der Verpflichtung zur Differenzierung. Islamistischer Terror im Namen Allahs geschieht eben nicht im Namen Allahs, nur weil sich die Terroristen auf ihn berufen. Dieser Terror ist auch kein Beleg dafür, dass Europa auf dem Weg in die Islamisierung ist, wie uns Pegida oder der apokalyptische Romancier Houellebecq weismachen wollen. Die Differenzierung muss aber genauso in die umgekehrte Richtung erlaubt sein, nein praktiziert werden. Dass islamistischer Terror, der nach Madrid und London nun auch Paris heimgesucht hat und eines Tages auch Deutschland zu ereilen droht, nichts mit dem Islam zu tun habe, ist eine ebenso unzutreffende Generalisierung. Das ändert freilich nichts daran, dass religiös abgeleiteter Terror zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht im Namen des Christentums oder Judentums, sondern allein in Form des Islamismus fast die halbe Welt heimsucht. Der Dschihad zielt auch auf die Spaltung der Muslime Eine Terrorwelle, die übrigens viel mehr Opfer islamischen Glaubens als "Ungläubige" trifft. Die Islamisten zielen mit dem Dschihad ja gerade darauf, die muslimische Welt zu spalten und immer mehr Anhänger für sich zu gewinnen. Dass nur eine verschwindend geringe Zahl der 1,6 Milliarden Moslems auf der Welt Islamisten sind, ist ebenso wahr wie die Tatsache, dass ihre Zahl wächst. Und wenn sich in Europa frustrierte Jugendliche - geborene Muslime wie Konvertiten - zu Hundertschaften Al Kaida oder dem "Islamischen Staat" zuwenden, kann das nicht nur ein Thema für die Sicherheitsbehörden sein. Die Pflicht zur Differenzierung bedeutet für die Mehrheitsgesellschaften in Europa, muslimische Mitbürger nicht mit einem Generalverdacht zu belegen oder gar muslimischen Flüchtlingen Asyl oder schützenden Aufenthalt zu verwehren. Differenzierung schließt aber selbstverständlich auch die Pflicht der Muslime in Europa ein, sich dem wachsenden Islamismus mit aller Macht zu widersetzen. Die Kundgebung gegen Terror und für Pressefreiheit, zu der der Zentralrat der Muslime in Deutschland aufgerufen hat, ist dazu ein richtiger Schritt.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485828 online@vrm.de

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