Allg. Zeitung Mainz: Gleich und glücklich / Kommentar zur Homo-Ehe

Mainz (ots) - Der Mannheimer Hirnforscher Gerald Hüther sorgt gerade mit einem Interview für Furore, in dem er darlegt, wie wichtig Väter sind. Ganz allgemein können sich Männer vor Aufforderungen nicht retten - und kommen diesen zunehmend nach -, das Thema Familie nicht nur den Frauen zu überlassen. Nur zwei von vielen Beispielen, die belegen, dass das Konstrukt Mann familiär offenbar grundsätzlich zu gebrauchen ist. Und dass Mütter für das Aufwachsen eines Kindes keine Bedeutung haben, hat bislang sowieso noch niemand behauptet. Aber: Kinder sind da, wo Menschen sind - mit und ohne Trauschein. Die Ehe ist keine Institution, die nur der Fortpflanzung dient. Sie ist vor allem ein Versprechen, das sich zwei Menschen geben: auf einzigartige Weise füreinander da zu sein. Und vor Gott sind alle Menschen gleich. Also, liebe Politiker: Stellt Homos und Heteros in Sachen Ehe rechtlich gleich, das ist gut und richtig, und dann widmet Euch wieder den wahren Problemen dieses Landes. Als da wären? Die Sozialsysteme fressen komplette Etats auf, die Eurokrise vernichtet die Rente einer ganzen Generation, Europas Osten und der Orient brennen. Nur um einige wenige zu nennen. Sie sind vielleicht noch lösbar. Unauflösbar hingegen ist diese Erkenntnis: Eine heterosexuelle Ehe bleibt jenseits aller Juristerei etwas Besonderes. Das wird den Aposteln der durchgegenderten Political Correctness natürlich nicht schmecken. Aber um Recht zu behalten, müssten sie die Argumente, die sie so gerne vor allem in Richtung der Männer ins Feld führen, vergessen und das glatte Gegenteil behaupten. Die Devise "Was geht mich mein Geschwätz von gestern an" hat aber noch keinen Menschen auf Dauer glücklich gemacht. Egal welche sexuelle Präferenz er hat.

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