12.10.2014 18:42:58

Allg. Zeitung Mainz: Eigene Ziele / Kommentar zu Kurden

Mainz (ots) - Alle Sympathien gelten dem kleinen mutigen Militärkontingent aus kurdischen Frauen und Männern, das in dem Städtchen Kobane an der türkisch-syrischen Grenze der Killerarmee des Islamischen Staat Widerstand leistet. Diese Solidarität hat sich auf all das übertragen, was wir allgemein mit Kurdistan in Verbindung bringen. Europaweit werden die Demonstrationen der Kurden von der jeweiligen Staatsgewalt mit Wohlwollen beobachtet und nur selten verboten. Das war mal anders, dabei steckt damals wie heute hinter all dem die Arbeiterpartei Kurdistans, die PKK, eine terroristische Vereinigung, die in der Türkei für unzählige Morde und Attentate verantwortlich zeichnet. Der Krieg zwischen dem türkischen Staat und der PKK soll ungefähr 45000 Menschen das Leben gekostet haben. Die Zahl der Toten wächst, weil am Rande von Demonstrationen in der Türkei mehr als 30 Menschen ihr Leben lassen mussten. Dabei befanden sich Staat und Kurden auf dem Weg der Versöhnung. Staatspräsident Erdogan sowie der inhaftierte Kurdenführer Öcalan gelten als die Friedensfürsten. Dieser Prozess wird stoppen, sobald Kobane fällt. Denn die Türken tun derzeit wenig, um die Stadt zu retten. Allerdings wollen die kurdischen Aktivisten keine türkischen Panzer in Syrien sehen. Selbst eine demilitarisierte Zone ist ihnen ein Gräuel. Denn ihr Traum heißt Großkurdistan; es würde sich über Nordsyrien, Nordirak, Teile der Türkei und des Iran erstrecken. Das würdigt den Kampf der Kurden gegen den IS zwar nicht herab, aber ihre Ziele weichen erheblich von denen der internationalen Koalition ab.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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