20.08.2013 19:14:58

Allg. Zeitung Mainz: Dreist / Kommentar zur Attacke gegen den Guardian

Mainz (ots) - Wer glaubt, der britische Premierminister habe in Panik vollkommen den Kopf verloren, als er seinen Geheimdienst von der Kette ließ, um die Journalisten des Guardian unter Druck zu setzen, täuscht sich. David Cameron hat dies getan, weil er meint, dass Britanniens Bürger in der NSA-Datenaffäre aufseiten des Staates stehen und nicht auf der Seite derer, die das Material des Edward Snowden nutzen, um die Freiheit des Einzelnen vor der unkontrollierten Überwachung durch die Geheimdienste zu schützen. Er glaubt das deshalb, weil sich die Empörung der Medien und Teilen der Politik bislang kaum auf die Bürger überträgt. Das ist nicht nur in Großbritannien so, sondern auch in den USA, leider auch bei uns und vom Rest der Welt gar nicht erst zu reden. Es ist dieses unfassbare Desintereresse, das die politisch Verantwortlichen nach vielen Wochen des Taktierens, Täuschens und Lügens jetzt ermuntert, zu Methoden zu greifen, die man gemeinhin nur aus totalitären Staaten und von der Mafia kennt. Die erzwungene Zerstörung von Disketten und Festplatten in der Redaktion des Guardian war keineswegs der Versuch, den Journalisten Unterlagen wegzunehmen, sondern ein Einschüchterungsversuch der ganz dreisten Art. Sollte die britische Regierung damit durchkommen, wird die Demokratie, wie wir sie kennen und in der wir wie selbstverständlich in Frieden und Freiheit leben, massiv Schaden nehmen. Dies zu verhindern, wird aber nur gelingen, wenn man die Menschen eindringlich daran erinnert, dass niemals der der Schurke sein kann, der Unrecht öffentlich macht, sondern der, der es begeht.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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