25.01.2016 21:12:39

Allg. Zeitung Mainz: Der Wurm frisst / Kommentar zur Vermögensverteilung, von Mario Thurnes

Mainz (ots) - Die ungerechte Vermögensverteilung ist nicht nur ein soziales Problem - sie frisst auch wie ein Wurm an der Vitalität unserer Wirtschaft. In Zeiten der Globalisierung auch an der europäischen Wirtschaft. Adam Smith, weit entfernt vom Verdacht ein Linker zu sein, hat erkannt, dass ein Armer in einer gerechten Gesellschaft auf Dauer reicher sein wird, als ein Reicher in einer ungerechten Gesellschaft. Und unsere Gesellschaft ist ungerecht: Steuerliche Vorteile gibt es für die, die besitzen - etwa weil ihre Eltern oder Großeltern ihnen ein Vermögen hinterlassen. Für Menschen, die arbeiten, wird es auch steuerliche Entlastungen geben. Und zwar bald. Kündigt die Politik an. Schon seit Jahrzehnten. Nur was passiert konkret? Zum Jahreswechsel sind die Beiträge der gesetzlichen Krankenkasse gestiegen. Die Ursache dafür ist, dass immer mehr Menschen älter werden und somit mehr Gesundheitskosten verursachen. Ist auch ok, wenn diese Kosten auf die Gemeinschaft umgelegt werden. Wobei die privat Versicherten davon verschont bleiben. Also unter anderem die Erben größerer Vermögen. Für die, deren Vorfahren nicht genug hinterlassen haben, wird die Luft immer dünner: Trotz mehrerer wirtschaftlicher Boomphasen haben wir reale Kaufkraftverluste erlebt, während in unseren Städten die Mieten explodieren und die Lebensmittelkosten steigen. Die Wirtschaftskrise von 2008 hat damit angefangen, dass in den USA immer mehr Menschen das Geld fehlte, ihre Häuser abzubezahlen. Doch so weit muss es gar nicht kommen. Es reicht schon, dass sie nicht mehr konsumieren können: "Wenn meine Arbeiter nicht genug verdienen, um ein Auto zu kaufen, dann verkaufe ich keine Autos." Die Erkenntnis stammt von Henry Ford. Auch nicht gerade ein Linker.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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