14.10.2014 19:22:58

Allg. Zeitung Mainz: Antworten / Kommentar zu Ebola

Mainz (ots) - Zu Panikmache besteht kein Anlass. Zu Sorglosigkeit aber auch nicht. Schon allein deshalb, weil die jetzt diskutierten Zahlen absolut extrem sind: Die Weltgesundheitsorganisation erwartet schon bald bis zu 10000 Neuerkrankungen pro Woche. Dem gegenüber stehen hierzulande ganze 50 Betten, die Patienten mit dem hochgefährlichen Virus aufnehmen können. Da sich daran auch so schnell nichts ändern wird, ist klar, dass die eigentliche Behandlung von Ebola in Deutschland nie mehr sein kann als eine symbolische Geste der Solidarität mit den Ländern, in denen die Seuche wütet. Auch dabei dürfen keine Fehler gemacht werden, und das in den infrage kommenden Kliniken diensttuende Personal muss bei seiner gefährlichen und belastenden Aufgabe mit allem nur Erdenklichem unterstützt werden. Und dennoch: Grundlegender sind andere Fragen, auf die wir besser heute als morgen eine Antwort finden müssen. Beginnen wir auch in Deutschland mit verschärften Kontrollen an den Eingangstoren wie etwa Flughäfen oder Häfen? Sind diese sinnvoll und machbar? Oder gar durchsetzbar? Vor allem die letzte Frage klingt harmlos, akademisch, aber sie ist es nicht im Mindesten. Ebola kann von jetzt auf gleich zu einem gesellschaftlichen Problem werden, etwa bei der Frage, ob man Flüchtlinge aus Verdachtsgebieten zurückweisen kann oder nicht. In zahlreichen Staaten Afrikas stellt sich diese Frage überhaupt nicht, dort ist man der Krankheit schlicht ausgeliefert. Wir schulden ihnen Antworten und Strategien, die wirken. Natürlich am besten vor Ort, um Ebola an der Wurzel zu bekämpfen. Aber ebenso gut hierzulande. (Mit-)Menschlichkeit ist nicht nur ein Wort.

OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!