ATX
Wochenausblick |
10.10.2016 09:49:40
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Alcoa und US-Wahl halten Anleger von ATX und DAX auf Trab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Hintergrund schwelt zudem die Unsicherheit über die künftige Geldpolitik der Vereinigten Staaten. So bleibt auch nach dem jüngsten, durchwachsenen US-Arbeitsmarktbericht für September die Frage offen, wann die Notenbank den Leitzins ein weiteres Mal erhöht und so die Attraktivität von Aktien gegenüber Anleihen ein Stück weit schmälert.
Am Dienstagabend aber legt erst einmal der Aluminiumkonzern Alcoa - traditionell als eines der ersten Unternehmen - Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal vor. Weil die Aluminium-Industrie als Gradmesser für die Konjunktur gilt, könnten die Resultate von Alcoa durchaus die Richtung an den Märkten beeinflussen. Am Freitag öffnen dann die Großbanken JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo ihre Bücher.
Auch in Deutschland steht die Berichtssaison vor der Tür. Von den Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hieß es, die Firmen könnten ihre Anleger mit guten Quartalsergebnissen erfreuen. "Der zuletzt starke Ifo-Index deutet auf positive Unternehmensnachrichten hin." Damit stünden die Chancen auf eine Jahresendrally gar nicht so schlecht.
Bereits am Mittwoch legt CropEnergies seine Quartalszahlen vor. Ende September hatte der Biokraftstoffhersteller trotz des Preisrückgangs auf dem Ethanolmarkt seine Umsatzprognose erhöht. Einen Tag später präsentiert dann die Cropenergies-Mutter Südzucker ihre endgültigen Resultate. Ebenfalls am Donnerstag veröffentlicht der Flughafenbetreiber Fraport seine Verkehrszahlen für September.
Aus Konjunktursicht könnte derweil eine Erholung des am Dienstag anstehenden ZEW-Index die Wachstumserwartungen weiter aufhellen, schrieb Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Helaba. Generell gäben die global wieder günstigeren Konjunktur-Frühindikatoren etwas Rückenwind für Aktien, meinte der Experte Manfred Bucher von der Landesbank BayernLB. Allerdings bleibe abzuwarten, wie lange dies gerade in Europa der Fall sein werde. Bucher erinnerte daran, dass die Brexit-Verhandlungen laut Premierministerin Theresa May spätestens im März 2017 beginnen. Damit rückten mögliche Bremseffekte für die Konjunktur näher.
Experten zufolge geht es bei dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) nicht "nur" um die Frage nach dem künftigen Zugang des Landes zum EU-Binnenmarkt. Es gebe daneben Verunsicherung um den grundsätzlichen wirtschaftspolitischen Kurs des Königreichs, hieß es von der Unicredit. Die jüngsten Verwerfungen beim britischen Pfund könnten damit einen Vorgeschmack auf künftige Turbulenzen am Aktienmarkt liefern.
Am Sonntag stand das zweite TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump an. Der Republikaner Trump, zuletzt wegen sexistischer Äußerungen aus dem Jahr 2005 in die Defensive geraten, forderte sogar eine Haftstrafe für seine Gegnerin wegen ihres Umgangs mit ihren dienstlichen E-Mails als US-Außenministerin. Die Demokratin Clinton bezichtigte Trump ihrerseits mehrmals, falsche Angaben zu machen. "Was Sie von Donald hören, ist wieder nicht wahr. Er lebt in einer parallelen Realität", sagte Clinton.
Laut einer Blitzumfrage des Senders CNN gewann die Demokratin die Debatte mit 57 Prozent. Der Republikaner kam auf 34 Prozent. Clinton schnitt damit fünf Prozentpunkte schlechter ab als in der ersten Debatte./la/ajx/enl/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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