Analyse 15.08.2016 11:00:00

Aktionärsberater ISS stützt Active Ownership im STADA-Machtkampf

Der einflussreiche Berater empfahl den Aktionären in einer Analyse, auf der anstehenden Hauptversammlung der STADA den amtierenden Aufsichtsratsvorsitzenden Martin Abend abzusetzen. Zudem sollten sie gegen die vom Unternehmen vorgeschlagene Nominierung von Birgit Kudlek und Gunnar Riemann in den Aufsichtsrat stimmen. Wegen der zuletzt schwachen Geschäftsentwicklung und Unternehmensführung sei ein Wechsel in dem Aufsichtsgremium notwendig. Auch ein Votum gegen das neue Vergütungssystem für Vorstandsmitglieder empfahl ISS und verwies unter anderem auf Bedenken wegen der nicht geklärten Deckelung der Boni, unklare Ziele und Performance-Parameter für die variablen Vergütungsanteile.

   Damit geht ISS nicht ganz so weit wie Active Ownership, der mehr als fünf Prozent der Aktien von STADA zuzurechnen sind. Der Investor will eine vollständige Neubesetzung der Kapitalseite des Aufsichtsrats erreichen und hat deshalb zur Hauptversammlung beantragt, nicht nur den Posten von Abend, sondern auch den von Carl Ferdinand Oetker neu zu besetzen. Stattdessen schlug Active Ownership den Juristen Eric Cornut zur Wahl vor, der zuletzt Chief Ethics, Compliance and Policy Officer bei der Novartis AG war, sowie Ursula Schütze-Kreilkamp. Sie ist seit 2012 Leiterin Personalentwicklung Konzern und Konzernführungskräfte bei DB Mobility Logistics AG. Die Wahl von Cornut wird von ISS unterstützt.

   Active Ownership hatte Anfang Mai angekündigt, Wunschkandidaten in den Aufsichtsrat entsenden zu wollen, um mehr Einfluss zu nehmen. STADA habe sich von einem in Deutschland tätigen Generikahersteller, dessen Kunden hauptsächlich aus deutschen Apotheken bestanden, zu einem global agierenden Pharmaunternehmen mit einer internationalen Kundschaft entwickelt habe. Die Kompetenzen im Aufsichtsrat seien aber nicht entsprechend angepasst worden. Daher wolle man nun den Aufsichtsrat erneuern und ihn "mit international anerkannten Experten der Pharma- und Healthcare-Branche sowie Experten für Management, Corporate Governance, Finanzen und Recht" stärken, begründete der Investor seinerzeit den Schritt. Außerdem sollten die vinkulierten Namensaktien in Namensaktien umklassifiziert werden, denn die Beschränkung der Rechte der Aktionäre durch das Management sei weder zeitgemäß noch angemessen.

   DJG/sha/cbr

  Dow Jones Newswires

   FRANKFURT (Dow Jones)

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