30.03.2009 18:54:00

Aktien Zürich Schluss: Sehr schwach - Händler: 'Aufwärtstrend noch intakt'

    ZÜRICH (dpa-AFX) - Der schweizerische Aktienmarkt hat am Montag nach den Aufschlägen der vergangenen Handelstage kräftig verloren und sehr schwach geschlossen. Der SMI <SMI.SFF> sank um 2,60 Prozent auf 4.745,76 Punkte. Das Tagestief hatte bei 4.714 Zählern gelegen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 3,59 Prozent auf 667,32 Einheiten, der breite SPI <SXGE.SFF> 2,49 Prozent auf 3.998,55 Punkte.

    Ein Händler begründete die Kursverluste überwiegend mit einer technischen Gegenreaktion. "Der Aufwärtstrend ist noch intakt", kommentierte der Marktexperte den Verlauf. Insbesondere Finanztitel kamen unter die Räder, wobei gerade diese zuletzt kräftigt zugelegt hatten. Lediglich die Aufschläge beim Indexschwergewicht Roche <RO.VTX> <RHO.ETR> bewahrten den Markt vor noch größeren Verlusten.

    Bereits zum Handelsbeginn hatte der Standardwerte-Index um mehr als 150 Punkte nachgegeben, sich jedoch bis kurz vor Eröffnung an der Wall Street deutlich erholt. Die US-Börsen rauschten dann jedoch belastet von massiven Kurseinbrüchen der Auto- und Finanzwerte bis zur Schlussglocke am einheimischen Markt in die Tiefe. Die US-Regierung hatte den ums Überleben kämpfenden US-Automobilherstellern General Motors (GM) <GM.NYS> <GMC.FSE> und Chrysler die geforderten neuen Milliardenhilfen zunächst verweigert.

    Bei den Einzeltiteln standen insbesondere Bankwerte deutlich unter Druck. Händler verwiesen auf die Rettungsaktion der Bank von Spanien. In Deutschland und Grossbritannien sprang der Staat ebenfalls erneut als Helfer ein. UBS <UBSN.VTX> <UBS.ETR> (-10,8 Prozent auf 10,14 Schweizer Franken) waren die größten Verlierer. Hier machten zudem Gerüchte zu einem milliardenhohen Quartalsverlust die Runde. außerdem hatte Morgan Stanley das Kursziel auf 12 Franken nach zuvor 15 Franken gesenkt. Ebenfalls stark unter Druck standen Julius Bär <BAER.VTX> <BHZ3.FSE> (-6,8 Prozent auf 27,00 Franken) und Credit Suisse <CSGN.VTX> <CSX.ETR> (-4,7 Prozent auf 31,94 Franken).

    Im Sog der Bankwerte verloren Swiss Life <SLHN.VTX> <SLW.FSE> (-6,0 Prozent auf 74,20 Franken), ZFS <ZURN.VTX> <ZFIN.FSE> (-6,4 Prozent auf 172,50 Franken) und Swiss Re <RUKN.VTX> <SCR.FSE> (-7,3 Prozent auf 16,81 Franken). Baloise <BALN.VTX> <BLON.BER> gaben um 4,4 Prozent auf 70,20 Franken und damit nicht ganz so deutlich nach. Als unterstützend wurde der Beteiligungsausbau durch die deutsche Signal/Iduna gesehen.          Große Verluste verbuchten OC Oerlikon <OERL.VTX> <OBH.FSE> (-8,2 Prozent auf 36,00 Franken). Eine Fusion von Sulzer <SUN.VTX> <SUL.FSE> und Oerlikon aus finanziellen Gründen sei ausgeschlossen, hatte Vladimir Kuznetsov, der Vertreter des Grossaktionärs Viktor Vekselbergs, gesagt. "Die Unterstellung, wir wollten die flüssigen Mittel von Sulzer dazu verwenden, Oerlikon zu sanieren, ist nicht wahr", sagte Kuznetsov in einem Zeitungsinterview. Allerdings schloss er eine Fusion nicht grundsätzlich aus.

    Steigende Kurse verzeichneten im SMI die Titel von Geberit (+0,1 Prozent auf 100,60 Franken), dies allerdings ohne Unternehmensnachrichten. Roche (+0,3 Prozent auf 151,00 Franken) legten Händlern zufolge zu, weil am Markt vermehrt ausländische Momentum-Investoren auf Seiten der Käufer zu beobachten gewesen seien. Vermutlich standen dabei charttechnische Motive im Vordergrund, gelang den Aktien bei 150,50 Franken doch der Ausbruch über eine starke Widerstandsmarke./ps/AWP/he

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