25.03.2022 18:14:38

Aktien Wien Schluss: Plus trotz schwächelnder Konjunkturdaten

WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit Aufschlägen beendet. Der heimische Leitindex trotzte den negativen Konjunkturnachrichten und legte 0,40 Prozent auf 3267,78 Einheiten zu. Der breiter gefasste ATX Prime schloss um 0,31 Prozent höher auf 1645,92 Zählern. Ein freundlicher Wochenschluss nach zwei starken Verlusttagen - doch der Ukraine-Krieg, steigende Ölpreise und die anziehende Inflation sorgen weiterhin für angespannte Stimmung unter den Börsianern.

Am Vormittag hatte der unter den Erwartungen ausgefallene deutsche ifo-Geschäftsklimaindex kurzzeitig für einen Absacker ins Minus gesorgt, die heimischen Indizes konnten sich aber rasch wieder erholen und stabilisierten sich im Verlauf im positiven Terrain. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel im März auf 90,8 Punkte, nach 98,5 Zählern im Februar, Experten hatten im Schnitt zuvor einen Wert von 94,2 Punkte erwartet.

Der von Russland gegen die Ukraine geführte Krieg verpasst auch Österreichs Wirtschaft einen gehörigen Dämpfer. Das Wachstum wird heuer nur 3,9 bzw. 3,6 Prozent ausmachen, erwarten Wifo und IHS. Kommendes Jahr dürften nur 2,0 bis 2,3 Prozent reales BIP-Plus drinnen sein, rechnen die Institute.

In Italien hat sich die Verbraucherstimmung im März wegen der Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs überraschend deutlich eingetrübt. Im Monatsvergleich fiel der entsprechende Indikator um 11,6 Punkte auf 100,8 Punkte.

Auch in den USA belasteten die hohe Inflation und der Ukraine-Krieg die Stimmung der US-Verbraucher. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel im März zum Vormonat um 3,4 Punkte auf 59,4 Zähler. In der Spitze der US-Notenbank werden die Stimmen lauter, die auch kräftigere Zinserhöhungen um einen halben Prozentpunkt für möglich halten. Er sei offen für eine größere Anhebung, sollten die Wirtschaftsdaten dies rechtfertigen, sagte zuletzt der Präsident der Fed von New York, John Williams.

Meldungen zu Einzelwerten blieben in Wien am Freitag Mangelware. Ölwerte setzten sich an die Spitze der Kursgewinner im Prime Market. Schoeller-Bleckmann kletterten um 5,79 Prozent. Die Papiere der OMV zogen um 2,90 Prozent nach oben. Die Ölpreise sind am Freitagnachmittag sprunghaft angestiegen.

Die schwer gewichteten Bankwerte gehörten ebenfalls zu den Tagesgewinnern. Raiffeisen Bank International (Raiffeisen) stiegen um 0,49 Prozent und bei BAWAG ging es mit plus 1,19 Prozent am deutlichsten nach oben.

Erste Group (Erste Group Bank) legten 0,28 Prozent auf 32,57 Euro zu. Die Analysten von Raiffeisen Research haben ihre Anlageempfehlung für die Papiere am Donnerstag von "Hold" auf "Buy" nach oben gesetzt. Das Kursziel wurde gleichzeitig von 49 Euro auf 41 Euro gekürzt.

Auch das Kursziel für die Aktien von Palfinger wurde von 39 auf 33 Euro gekürzt. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde von Raiffeisen Research unverändert beibehalten. Palfinger-Aktien gingen um 3,25 Prozent tiefer auf 23,80 Euro ins Wochenende./kat/ste/APA/ngu

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