18.08.2015 18:03:40

Aktien Wien Schluss: ATX geht etwas fester aus dem Handel

WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag mit Kursgewinnen geschlossen. Der ATX stieg um 0,47 Prozent auf 2462,16 Punkte. An den europäischen Leitbörsen ging es indessen leicht bergab. Getrübt wurde die Stimmung von einem erneuten Kurseinbruch an der chinesischen Börse. Ausgelöst wurde dieser von neuerlichen Sorgen um die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft sowie um eine weitere Abwertung des Yuan, hieß es.

In Wien herrschte eine rege Nachrichtenlage. Bereits in der Früh standen mehrere Quartalsberichte auf der Agenda. So konnte Wienerberger nach einem Sanierungsprogramm das Betriebsergebnis auf 68,3 Millionen Euro mehr als verdoppeln, das Ergebnis nach Steuern drehte ins Plus und lag bei 21,1 Millionen Euro. Zudem hat der Ziegelhersteller seinen Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. Auf operativer Ebene sowie bei den Umsätzen fielen die Ergebnisse merklich besser aus als von den Experten der Baader Bank (Baader Wertpapierhandelsbank) erwartet. Mit plus 3,87 Prozent auf 15,95 Euro rangierten die Wienerberger-Aktien an erster Stelle im ATX.

Auch Flughafen Wien konnte mit seinem um 8,1 Prozent gesteigerten Nettogewinn von 47,6 Millionen Euro für das erste Halbe Jahr die Erwartungen übertreffen. Die Aktien zogen um 1,50 Prozent auf 80,06 Euro an. Mayr-Melnhof (Mayr-Melnhof Karton)-Papiere notierten indessen um 1,59 Prozent fester bei 105,65 Euro. Der Kartonhersteller hat in den ersten sechs Monaten des Jahres mehr Umsatz und Gewinn erzielt.

Abseits der Berichtsaison gewannen Kapsch TrafficCom 2,15 Prozent auf 25,00 Euro. Der Mautsystemanbieter hat aus den Niederlanden und England einen Auftrag zur Modernisierung und Konsolidierung des Verkehrsmanagements auf den Autobahnen erhalten. Das Auftragsvolumen beträgt rund 60 Millionen Euro. Kapsch TrafficCom wird morgen seine Ergebnisse für das erste Quartal 2015/16 vorlegen.

In den Fokus rückten erneut conwert, nachdem bereits am Montag bekannt wurde, dass die deutsche Immobilienfirma Adler Real Estate 24,79 Prozent an dem Immobilienunternehmen vom israelischen Milliardär Teddy Sagi übernimmt. Die Gegenleistung dafür beträgt 285 Millionen Euro. Der Kaufpreis liegt damit bei etwa 13,50 Euro je Aktie, schreiben die Baader Bank-Analysten. Die Experten halten es nicht für ausgeschlossen, dass Adler auch an einer kompletten Übernahme der conwert interessiert sein könnte. Spekulationen dazu sollten den Aktienkurs stützen, so die Analysten.

Der conwert-Großaktionär Petrus Advisers begrüßte heute den Einstieg von Adler und verzichtet nun darauf, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Im Juni hatte Petrus Advisers gemeinsam mit anderen Aktionären noch eine solche verlangt, um einen zusätzlichen Verwaltungsrat durchzusetzen. Jetzt will man jedoch "falsche Eindrücke von Machtkämpfen bei conwert" vermeiden. Die conwert-Papiere knüpften an ihre gestrigen Kursgewinne an und stiegen um weitere 2,53 Prozent auf 11,97 Euro.

Post-Aktien verloren indessen 1,47 Prozent auf 37,94 Euro. Die Deutsche Post macht der heimischen Post massive Konkurrenz und steigt mit einem dreistelligen Millionenbetrag in den österreichischen Paketmarkt ein. Starten will die Deutsche Post am 1. September, die Zentrale in Wien gibt es bereits./bel/dkm/APA/jha

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